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Hausgottesdienst
28. Sonntag im Jahreskreis (B),
13.10.2024

Lied: Zu dir, o Gott, erheben wir (GL 142)

Einleitung

Jesus rief nicht nur Sünder, Gleichgültige und Laxe zur Umkehr. Wir erleben im heutigen Evangelium, wie er einen Mann, der in vielen Punkten umfangreich Gutes getan hat, auffordert, noch einen Schritt, der ihm möglich ist, hinzuzufügen. Versenken wir uns nach dem Hören des Evangeliums einmal in die Rolle dieses Mannes; vergleichen wir uns mit ihm und hören wir, was Jesus wohl uns sagen würde, wenn wir mit unserem Leben vor ihn hintreten würden wie der Mann im Evangelium.

Kyrie-Ruf

Auf dein Wort hin, folgten die Menschen dir nach.
Herr, erbarme dich.

Auf deine Taten hin gerieten die Menschen in Staunen.
Christus, erbarme dich.

Deine Auferstehung schenkte den Fassungslosen ein Erwachen.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Guter Gott, in der Fülle der Reichtümer und Verlockungen unserer Welt lassen wir uns oft blenden und ablenken. So vieles hält uns davon ab, auf die wahren Wert zu schauen, ihnen in uns Raum zu geben, damit wir erkennen können, was unser Leben und das unserer Mitmenschen, bereichern kann. So bitten wir dich, schenke uns Klugheit und den Geist der Weisheit, damit unser Leben und das unserer Kinder eine Zukunft hat.

Evangelium (Mk 10, 17-27)

In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, umarmte ihn und sagte: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.

Gedanken zum Evangelium

„Wie reich sind Sie?“ Olaf Scholz wurde das vor längerer Zeit gefragt – er war damals noch nicht Bundeskanzler. Er antwortete, dass er zwar ganz gut verdiene, aber als reich würde er sich nicht empfinden. Das hatte seinerzeit Unverständnis und Diskussionen ausgelöst. Später hatte er eine andere Antwort gefunden: „Mit meinem Gehalt ist man in Deutschland reich“, sagte er.
Tja, haben Herr Scholz und alle anderen Reichen (z.B. auch Friedrich Merz, der zwei Privatflugzeuge besitzt) noch eine Chance, in den Himmel zu kommen? Ein Kamel passt nun mal durch kein Nadelöhr. So hat nach den Worten Jesu kein Reicher eine Chance, ins Reich Gottes zu kommen. Oder wie meinte es Jesus?
Nicht nur heute gibt es reiche Menschen, nicht nur zur Zeit Jesu, sondern auch schon im Alten Testament wird von reichen Menschen berichtet. Zum Beispiel war Abraham sehr reich. Im Buch Genesis berichtet sein Verwalter mit Stolz über ihn: „Der Herr hat meinen Herrn reichlich gesegnet, sodass er zu großem Vermögen gekommen ist. Er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.“ (Gen 24,35) Haben Sie es gehört: „Der Herr hat meinen Herrn reichlich gesegnet.“ Reichtum galt als Segen Gottes!
Wie heute gab es Kritik am Reichtum und an reichen Menschen auch schon im Alten Testament. Im Buch Kohelet macht sich der Weisheitslehrer darüber Gedanken, dass reiche Menschen nicht mehr gut schlafen können: „Dem Reichen raubt sein voller Bauch die Ruhe des Schlafs.“ (Kohl 5,11b) Ebenso zieht sich durch das ganz Alte Testament die Verpflichtung, sich mit seinem Besitz für die Armen einzusetzen: „Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst deinem notleidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hand öffnen“, heißt es zum Beispiel im Buch Deuteronomium (Dtn 15,11b).
Das sind die Einstellungen und Haltungen zur Zeit Jesu zur Reichtum und Armut: Reichtum galt als Ausdruck für den Segen Gottes, gleichzeitig auch als Verpflichtung, sich für die Armen einzusetzen.
Im Evangelium kommt ein Mann auf Jesus zu. Vielleicht fühlte er sich wegen seines Reichtums gesegnet. Vielleicht ging es ihm wie es im Buch Kohelet beschrieben war, dass sein Reichtum ihn nicht hat schlafen lassen. Alle Gebote hielt er ein, nur scheinbar nicht die, sich mit seinem großen Vermögen für die Armen einzusetzen. Jesus macht ihm deutlich, was er möglicherweise auch schon unbewusst geahnt hatte: Mit deinem Reichtum musst du etwas anfangen. „Verkaufe, was du hast, gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben.“ (Mk 10,21b)
Das ist sogar den Jüngern zu viel. Sie sind zunächst bestürzt. Als Jesus noch den Vergleich mit dem Nadelöhr bringt, „gerieten sie über alle Maßen außer sich vor Schrecken.“ (Mk 10,26) Alles zu verkaufen und den Armen zu geben war ihnen zu viel. Sie selbst haben bereits alles verlassen, wirft Petrus eiligst in die Runde. Jesus beruhigt ihn mit der Zusage: Wenn jemand um seinetwillen und um des Evangeliums willen alles verlässt, wird er das Hundertfache empfangen. (Mk 10,29)
Es fällt auf, was Jesus nicht zu Petrus und seinen Jüngern sagt: Er sagt ihnen nicht, dass auch sie alles verkaufen und es den Armen geben sollen. Er hat für jeden individuelle Antworten. Denn es kommt ihm offensichtlich vor allem darauf an, das hinter sich zu lassen, was einen einengt, was jemanden hindert, das Evangelium in den Blick zu nehmen. Es kommt ihm darauf an, nicht nur auf sich selber bezogen und auf das eigene Vermögen bedacht zu sein. Er möchte, dass man über sich hinaus schaut, über sich hinaus denkt; dass man auf das achtet, was es noch über den alltäglichen Spielraum alles gibt. Dem Mann sagt er, verlasse deinen Reichtum, denke an die Armen! Es gibt auch noch die Wirklichkeit Gottes: Folge mir nach!

Wie reich sind wir? Wie engt dies uns ein? Hindert unser Besitz uns, über uns hinaus zuschauen? Das können wir uns persönlich fragen. Das können wir uns auch als Kirche oder als Gesellschaft fragen. Als Christen kennen wir das Dankgebet. Dies ist ein wichtiger und erster Schritt. Denn der Dank macht uns bewusst, dass wir uns vieles nicht nur verdienen können sondern auch vieles geschenkt bekommen. Der Dank öffnet uns auf Gottes Weite und zu unseren Mitmenschen. Für Jesus ist wichtig: Engt euch nicht ein. Lasst zurück, was euch hindert, durch ein enges Nadelöhr zu kommen. Dann erreicht man Gottes Weite.

(Felix Lamprecht)

Lied: Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt (GL 458)

Fürbitten

Guter Gott, die tiefsten Erkenntnisse in und über unser Leben können wir nur als von dir geschenkt annehmen. Lasst uns beten, dass wir uns dieser Gaben Gottes würdig erweisen:

Dass wir uns als deine Kirche für die Anliegen der Benachteiligten öffnen und denen eine Stimme geben, die selbst nicht für ihr Recht eintreten können.

Dass nicht Macht und Einfluss unser gesellschaftliches Handeln bestimmt, sondern wir den Blick auf das Wohl der kommenden Generationen richten.

Dass wir als europäische Wertegemeinschaft Verantwortung für die globalen Probleme unserer Zeit übernehmen.

Dass wir uns mutig neuen Herausforderungen stellen und so zu Hoffnungsträgern werden, die auf deinen Beistand vertrauend zu leben versuchen.

Dass sich deine Barmherzigkeit an unseren Verstorbenen erfüllt.

Denn du machst möglich, was uns Menschen als unmöglich erscheint. Deine Größe und Allmacht preisen wir jetzt und bis in Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben, die Reichen lässt er leer ausgehen
(Lk 1,53). Deshalb beten wir:
Vater unser im Himmel ...

Segen

Es segne uns der Vater, der der Weisheit erster und letzter Schluss ist. Amen.

Es segne uns Jesus, Gottes Sohn, der Gottes Weisheit „hautnah“ zu uns gebracht hat. Amen.

Es segne uns der Hl. Geist, der die Kraft aller Weisheit in sich trägt. Amen.

Lied: Sonne der Gerechtigkeit (GL 481)

Aktuelles

"Ewige Anbetung" - neu: Monat des Gebets

Wie schon angekündigt, erweitern wir die 
„Ewige Anbetung“ zu einem ganzen Monat des Gebets. 
Im Oktober gibt es verschiedene Möglichkeiten, 
in der klassischen Form der Ewigen Anbetung und 
mit ...

Weltmissionssonntag 27. Oktober 2024

Sonntag der Weltmission, 27.10.2024 "El mundo al que debe servir la iglesia es el de los pobres." Die Welt, der die Kirche zu dienen hat, ist die der Armen ...

Nachklang zur Ministranten-Romwallfahrt

Nachklang zur Ministranten-Romwallfahrt vom 28. Juli - 3. August 2024 „Wenn einer eine Reise tut, kann er viel erzählen …“ ...das haben sich wohl die Eltern nach der Rückkehr ihrer Kinder von der ...

Glosse

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!“

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!“
Von der Pilgerreise der Ministranten nach Rom Anfang August könnte ich fast ein ganzes Buch schreiben, was wir in diesen Tagen dort alles erlebt haben. Als Gruppe „Extra-Tour-Rom“, also alle, die auf die Warteliste gerutscht sind und denen wir auch Rom ermöglichen wollten, traten wir die Reise an.

Ganz besonders herausfordernd und spannend war aber die An- und Abreise. Ich sage nur „Deutsche Bahn“! Wir wollten mit dem Nachtzug nach Rom fahren. Schon das Buchen der Fahrkarten für die 15-köpfige Gruppe war ein Drama. Bis uns klar war, dass wir immer nur für fünf Personen buchen können, war der Nachtzug schon ausgebucht.
So sind wir von Würzburg mit dem Zug nach München, von München mit dem „Flixbus“ nach Padua und von Padua wieder mit dem Zug nach Rom und heimwärts dann genauso. Vierzehn Tage vor dem Start kam die Information, dass der ICE heimwärts von München nach Würzburg ersatzlos ausfällt. Alle Alternativen (Regionalbahnen) brachten uns nicht weiter. Deswegen haben wir uns entschieden, mit dem ersten ICE, der am Samstagmorgen von München losfährt, nach Würzburg zu fahren. Wir wussten nur nicht, dass dann das Ticket nicht mehr gilt (nur bis Mitternacht am Tag vorher). Dank einer Ehrenamtlichen, die auch bei der DB arbeitet, konnten wir das vorher doch noch klären, ohne mehr zahlen zu müssen.

Dann war nur noch das Problem, ein Dach über dem Kopf zu finden für ein paar Stunden von Freitagabend auf Samstagfrüh. Dank der Studentenverbindung, zu der unser Pastoraler Mitarbeiter Raphael Streb gehört, wurde auch eine Unterkunft in München gefunden.
Und dann ging es los. Der ICE von Würzburg nach München zur Hinfahrt hatte am Ende über eine Stunde Verspätung. Wir haben dann den Vorgänger ICE genommen, der auch Verspätung hatte.

In München wäre dann fast unsere Wallfahrt zu Ende gewesen. Denn beim Einsteigen in den Flixbus gab es Probleme mit unserer Anmeldung. Keiner der QR-Codes funktionierte. Der italienische Busfahrer ließ uns draußen warten („Problema“), die Koffer waren schon verstaut, die Nerven angespannt und ich rief alle Heiligen an. Wir durften dann doch mit, ohne zu wissen, was jetzt das Problem war und ob es wirklich geklärt war.

Im Bus begann nicht nur meine persönliche Odyssee. Ich hatte meinen Platz einer Teilnehmerin überlassen, damit sie neben ihrem Freund sitzen konnte und setzte mich einfach auf einen freien Sitz, damit die anderen mehr Platz hatten, denn es war ein Doppeldecker Bus. Wir saßen oben und es war mehr als nur eng.

Bei jedem Zwischenstopp in der Nacht (Innsbruck, Bozen, Trient ...) kamen immer neue Fahrgäste dazu und ausgerechnet, wo ich saß, hatten sie den Platz reserviert. Also alles zusammenpacken, neuen Platz suchen, bis zum nächsten Stopp und wieder dasselbe Spiel.

Doch es kam noch schlimmer. Bei einem kurzen Stopp bei einem Rastplatz hörte ich zunächst bei mir am Platz ein seltsames Knistern und Knacken, dann fing es fürchterlich zu stinken an und Rauch kam unter meinem Sitz heraus. Der italienische Busfahrer kam zu mir, ich bekam einen kräftigen Anschiss und wusste gar nicht warum. Was war passiert? Meine fast leere Wasserflasche lag neben mir auf dem Sitz und war nicht richtig verschlossen und war ausgelaufen, wenn auch nur Tropfen. Die aber haben gereicht, die Steckdose unter meinem Sitz zu entzünden. Ich dachte wirklich, dass ich jetzt aus dem Bus geworfen werde und bin dankbar, dass nicht mehr passiert ist. Nur der Gestank hat sich dank der Klimaanlage im ganzen Bus verteilt. Auf die Frage „was da denn so furchtbar riecht“, habe ich lieber geschwiegen.

Eine Wohltat war es dann, ab Padua mit dem Schnellzug nach Rom zu fahren. Da die Zweite Klasse ausgebucht war, durften wir (ohne Aufpreis) in der Ersten Klasse sitzen, mit bequemen Sitzen, viel Luft und Raum und dann wurde sogar noch ein Frühstück an die Plätze gebracht.

2024 10 Wenn einer

Dann ging es nach echt erfüllten, schönen Tagen, Begegnungen, Gottesdiensten, Rom anschauen wieder zurück nach Hause, natürlich nicht ohne Pannen.

Am Tag vor Abreise in die Heimat wurde Raphael kurzfristig die Unterkunft in München abgesagt. Guter Rat war teuer. Gott sei Dank hat ein guter Freund von mir, der in München wohnt, über den Diakon der Pfarrei, zu der er gehört, bei der Caritas in München einen Raum gefunden, wo wir die Stunden nachts verbringen konnten. Das Gute war dann noch, dass die Caritasstation direkt auf Weg vom Busbahnhof zum Hauptbahnhof lag.

Meine größte Sorge war, dass in Padua derselbe Busfahrer von der Hinfahrt im Dienst ist und er mich wegen des Brands nicht mehr mitfahren lässt. Und siehe da, es war derselbe.

Ich habe wieder alle Heiligen angerufen und vor lauter Aufregung den Heiligen Antonius vergessen und das in Padua!
Aber ich durfte mitfahren und es war wieder genauso eng, so dass ich mir geschworen habe: Nie mehr Flixbus!

Einen Tag nach der Rückkehr war eine gemeinsame Busfahrt von Bad Kissingen zu den Passionsspielen nach Sömmersdorf. Als ich vorne neben dem Busfahrer saß und kurz von unserem Erlebnis mit dem Flixbus erzählte, lachte er los, denn der Bus war ein ehemaliger Flixbus. Von außen nicht mehr zu erkennen, aber von innen. Stichwort Farbe grün! Und dann auch noch ein Doppeldecker. Ich bin trotzdem mitgefahren, es war ja nicht so weit.

Wieder ein paar Tage später hatte ich Besuch und eines meiner Patenkinder hatte noch ein Gutschein zum Geburtstag offen vom Spielwarengeschäft in Bad Kissingen. Ich traute meinen Augen nicht. Da kam er mit einem Flixbus zum Spielen aus dem Regal daher. Ich habe alles daran gesetzt, dass er mit allem Möglichen aus dem Geschäft hinausgeht, nur nicht mit einem Flixbus! Es war dann ein LKW für Straßenreinigung, sicher auch viel praktischer für die Wohnung zuhause.

 

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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Pfarramt Eu geschlossen 07 04




 

Ewige Anbetung Erklärung Endfassung

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