⇒Gottesdienste aus Ramsthal
Herzlich Willkommen in der Gemeinde Ramsthal
Über Ramsthal
In einem Seitental der fränkischen Saale, in der Nähe der Kurstadt Bad Kissingen, liegt die Weinbaugemeinde Ramsthal. Der heute relativ große Ort (ca. 1180 Einw.) ist von fast 50 ha Weinbergen umsäumt. Sie prägen maßgebend das Ortsbild. Nach Süden hin ist Ramsthal von einem dichten Waldgürtel umgeben. Der Ort liegt windgeschützt im Talkessel und wird umrahmt von steilen, sommerheißen Kalkhängen, deren Böden dem Ramsthaler Wein seinen markanten Charakter verleihen.
Die älteste Aufzeichnung des Weinortes Ramsthal findet sich in der Stiftungsurkunde des Bischofs Otto von Bamberg, der im Jahre 1108 die Mönche ins Kloster Aura berief. Weiter heißt es, dass die Mönche im Jahre 1122 für 20 Pfund Silber ein Gut mit Weinbergen in Ramsthal erwarben.
Nähere Informationen über Ramsthal finden Sie unter
Kirchen der Pfarrei St. Vitus - Ramsthal
Pfarrkirche St. Vitus - Ramsthal
Pfarrkirche St. Vitus Ramsthal
Kirchgasse, 97729 Ramsthal
Die genaue Entstehungszeit der St. Vitus-Kirche ist unbekannt. Der Unterbau des jetzigen, romanischen Kirchturms stammt aus dem 12./13. Jahrhundert; der untere Teil des Turmes aus der Zeit zwischen 1000 und 1250.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im 15. Jahrhundert.
Im Jahr 1985 fand eine umfangreiche Renovierung der Kirche statt. 1997 wurde eine neue Orgel eingebaut und 1999 die Außenanlagen der Kirche renoviert.
Erneute Renovierung der Kirche (Umgestaltung zu einer Weg-Kirche) im Jahr 2009.
Marienkapelle (Bergkapelle)
Marienkapelle (Bergkapelle) Ramsthal
Bereits Anfang der 1870er Jahre versprachen die Ramsthaler Männer, die am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 teilgenommen hatten, nach gesunder Rückkehr aus dem Krieg eine Lourdeskapelle in ihrem Heimatort Ramsthal zu errichten. Aus unbekanntem Grund kam es nicht zur Umsetzung dieses Gelübdes.
Zur Umsetzung kam der Kapellenbau schließlich durch Kaspar Wahler, der nach Amerika ausgewandert war und sich auf Urlaub in seinem Heimatort Ramsthal befand. Kaspar Wahler, der an Nervenkrämpfen litt, betete täglich am Standort der späteren Kapelle; offenbar befand sich hier vor ihrem Bau bereits ein Marienbildnis. Als er kurz darauf von seinem Nervenleiden geheilt war, stiftete er von seiner Heimat Amerika aus einen hohen Geldbetrag zum Bau der Kapelle.
Ein Kostenvoranschlag des Ramsthaler Maurers Adam Wahler vom September 1888 lautete auf 1.040,72 Goldmark. Der Ramsthaler Johann Kraus und seine vier Söhne in Eltingshausen brachen Steine als Baumaterial für die Kapelle; Andreas Liebenstein fertigte das Turmkreuz an. Im Mai 1890 bat der Ramsthaler Pfarrer A. Heller beim Bischöflichen Ordinariat erfolgreich um die Erlaubnis, die Kapelle weihen zu dürfen.
Kirchenpatron der Pfarrei St. Vitus Ramsthal
Kirchenpatron in St. Vitus - Ramsthal
St. Vitus -
Gedenktag 15. Juni
Der Legende zufolge wurde der Sohn eines heidnischen Senators von seiner Amme Crescentia und seinem Erzieher Modestus bekehrt. Noch als Kind wurde er von seinem Vater geschlagen und vor den Richter gebracht, weil er nicht von seinem Glauben lassen wollte. Auch der Richter befahl, ihn zu schlagen, aber dem Richter und seinen Knechten verdorrten die Arme, worauf Vitus betete und sie heilte. Der Vater schloss ihn mit musizierenden und tanzenden Mädchen ein, die ihn verführen sollten. Als er ihn dabei durchs Schlüsselloch beobachtete, sah er seinen Sohn von sieben Engeln umgeben und wurde blind. Er gelobte vergeblich, einen Stier mit goldenen Hörnern im Jupiter-Tempel zu opfern; erst das Gebet des Sohnes heilte ihn. Trotzdem trachtete er ihm nun nach dem Leben, aber ein Engel veranlasste Vitus, mit seinem Lehrer Modestus und seiner Amme Creszentia auf einem Schiff nach Lukanien zu fliehen, wo ihnen ein Adler Brot brachte.
Vitus und seine Begleiter wurden entdeckt und zu Kaiser Diokletian gerufen. Vitus heilte zwar dessen besessenen Sohn, aber er weigerte sich auch jetzt, den Göttern zu opfern und wurde mit Modestus und Crescentia ins Gefängnis geworfen. Die schweren Eisenplatten, die sie erdrücken sollten, fielen von ihnen und Engel erleuchteten die Finsternis des Kerkers. Man warf sie in einen heißen Ölkessel, aber sie stiegen unversehrt heraus. Ein Löwe wurde auf sie gehetzt, aber der legte sich zahm zu ihren Füßen und leckte sie. Mit Modestus auf die Folterbank gespannt, um mit Haken zerfleischt zu werden, zerschlugen Blitze das Martergerät, ein Erdbeben ließ die Tempel rundum einstürzen, die Folterknechte und das entsetzt fliehende Volk wurden von den Trümmern erschlagen. Engel lösten Vitus, Modestus und Kreszentia von ihren Fesseln und betteten sie an einem Flussufer, wo sie ruhten und sanft im Gebet ihre Seelen aufgaben. Adler bewachten ihre Leiber, bis die fromme Witwe Florentia sie fand und bestattete.
Eine andere Legende sagt, dass sie von der Marter weg ein Engel zurück nach Lukanien gebracht habe und sie seien dort aber bald gestorben.
Der Heilige wurde im ganzen Mittelalter und in der Barockzeit sehr verehrt. Er wird auch der Gruppe der vierzehn Nothelfer zugerechnet. Die Zahl seiner Patronate ist außerordentlich hoch. So war Vitus der Patron von Niedersachsen, Sachsen, Böhmen, Pommern, Rügen, Sizilien, von Prag, Corvey, Höxter, Mönchengladbach, Ellwangen und Krems; der Jugendlichen und Epileptiker, der Gastwirte, Apotheker, Winzer, Schauspieler, Bierbrauer, Bergleute und Kupferschmiede; der Stummen und Tauben; der Haustiere; für Keuschheit, gute Saat und gute Ernte; gegen Besessenheit, Aufregung, Hysterie, Krämpfe, Tollwut und Veitstanz, bettnässende Kinder, Augen- und Ohrenleiden, Unwetter, Blitz und Feuersgefahr, Unfruchtbarkeit
Er wurde bei Epilepsie (Veitstanz), Hysterie, Bessenheit, Tollwut, Schlangenbiß, Blitz und Unwetter angerufen.
Als Nothelfer von Sterbenden wird er angerufen, da er nächtliche Verheißungen von Engeln erhalten habe. In der Ikonographie wird er meist als Knabe oder Jüngling in einem Ölkessel stehend mit Palme, Buch, Rabe, Adler oder Hahn dargestellt. Die Verbindung mit dem Hahn entstand dadurch, daß ihm wie dem slawischen Lichtgott Svantevit, den er verdrängte, Hähne geopfert wurden. Die weiteren Zusammenhänge des christlichen Heiligen mit dem slawischen Lichtgot sind bisher nicht erforscht. Seltener sind die Darstellungen, in denen Vitus als Schutzherr der sächsischen Kaiser mit Hermilin und Reichsapfel oder in der Begleitung von Modestus und Crescentia dargestellt wurden.
Bauernregel
- "Regnet's an Veit, Gerste nicht lei't"
- "Nach St. Veit, wendet sich die Zeit."
- "Hat der Wein abgeblüht auf St. Vit, bringt er ein schönes Weinjahr mit."
- "Der Wind dreht sich um Sankt Veit, da legt sich's Laub auf die andre Seit' ."
- "Wer dem Veit nicht traut, kriegt auch kein Kraut."
- "Hat Sankt Veit starken Regen, bringt er unermeßlichen Segen."
- " Ist zu Sankt Vitus der Himmel klar, gibt es ein fruchtbares Jahr."
Vielleicht weil Vitus' Gedenktag im Bereich der Sonnwende liegt, knüpft sich in der Volksfrömmigkeit an diesen Heiligen der Glaube, er sei für pünktliches Wachwerden ohne Uhr zuständig:
"Heiliger Veit
wecke mich zur rechten Zeit;
nicht zu früh und nicht zu spät,
bist die Glocke ... schlägt."
Vitus' Verehrung ist schon um 600 belegt. Seine Reliquien kamen 775 nach St. Denis, 887 in die berühmte Abtei Corvey, sein Haupt befindet sich im Veits-Dom in Prag, der ihm zu Ehren von Herzog Wenzel erbaut wurde. An rund 150 Orten erklärt man sich im Besitz von Reliquien. Vitus ist einer der 14 Nothelfer. Über dreißig Patronate zeigen, wie volkstümlich und beliebt dieser Heilige geworden ist. Er wird traditionell von den an Chorea, dem "Veitstanz", Erkrankten angerufen; Chorea ist eine Nervenkrankheit mit ungewollten, spastischen Bewegungen des gesamten Körpers, die sich willentlich nicht unterdrücken lassen und durch eine organische Schädigung im Zentralnervensystem bedingt sind.