Hausgottesdienste
Hausgebet für die Fastenzeit
Hausgottesdienst: So, der 23.02.2025, 7. Sonntag im Jahreskreis
Hausgottesdienst
7. Sonntag i. J / C
23.02.2025
Lied: Herr, deine Güt ist unbegrenzt (Gotteslob 427)
Einleitung
"Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist." - Diese Worte werden uns heute im Evangelium gesagt. An diesen Sonntagen hören wir immer wieder Abschnitte aus der Bergpredigt Jesu: Jesus gibt uns Richtlinien für unser Leben. Es sind dabei oft Forderungen an uns, die wohl keiner wirklich einhalten kann - aber sie stellen uns ein Ideal, ein Ziel vor Augen. Über allem aber steht der barmherzige, nicht der richtende Gott; er, der mit offenen Armen auf uns wartet. Zu ihm dürfen wir auch mit unseren Nöten und mit unserem Versagen kommen, damit er unserem Weg, unserem Leben wieder die Richtung weist. So rufen wir zu ihm:
Kyrie-Ruf
Herr Jesus Christus, du hast die Liebe in Vollendung gelebt.
Herr, erbarme dich.
Dass auch wir uns mühen sollen, die Liebe umfassend zu leben, dazu hast du uns auf-gerufen.
Christus, erbarme dich.
In unserem Bemühen um die Liebe stehst du uns bei und gibst uns Kraft zur Umkehr, wenn wir versagten.
Herr, erbarme dich.
Gebet
Barmherziger Gott, du hast durch deinen Sohn zu uns gesprochen. Lass uns immer wieder über dein Wort nachsinnen, damit wir reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.
Evangelium (Lukas 6,27-38)
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd! Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück! Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen! Wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr denen Geld leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzubekommen. Doch ihr sollt eure Feinde lieben und Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurück erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.
Gedanken zum Evangelium:
Jesus zog Wunder wirkend und lehrend durch das Land. Viele waren von ihm begeistert und suchten immer neu seine Nähe. Denn er hatte tröstende Worte, die aufrichteten, und eine liebenswürdige Art, die anziehend wirkte und in seine Nähe lockte. Was wohl nie-mand von den Verehrern Jesu vorausahnte, geschah dann eines Tages. Jesus hält eine Rede, die die Anwesenden ein gutes Stück erschrecken lässt. Jeder der Anwesenden wird gespürt haben: Jesu Aufforderungen und Erwartungen an sie würden sie nie und nimmer vollbringen können. Zu abgehoben, zu hochgeschraubt erscheinen sie. (...)
Die Forderungen Jesu ließen auch deswegen besonders aufhorchen, weil es im Juden-tum bereits eine Reihe von Regeln gab, die ein gutes Miteinander förderten. Da gab es zum Beispiel den Grundsatz: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Diese Vorschrift war nicht ein Aufruf zum Zurückschlagen. Sie forderte vielmehr auf, Maß zu halten bei erlittenem Unrecht und schützte vor allem den schwächeren Partner. Wenn jemand z.B. ein Schaf gestohlen hatte, durfte der andere nicht - Rache nehmend oder aus der Position des Stärkeren heraus - einen Esel zurückverlangen. War bei Handgreiflichkeiten ein Auge verletzt oder ein Zahn ausgeschlagen worden, durfte dem Täter dafür nicht die Hand ab-geschlagen werden. Maßhalten war das Ziel und Anliegen dieser Bestimmung. Ebenso gab es Verhaltensregeln gegenüber miteinander Verfeindeten, um die Spannung zwi-schen ihnen nicht ausufern zu lassen, sondern abzubauen. (...)
Der Aufruf Jesu und seine Forderungen mögen die Zuhörer zunächst erschreckt haben; aber jeder begriff bei anschließendem, ruhigen Nachdenken das Anliegen, das in den aufgestellten Forderungen enthalten war. Jesus will das Miteinander der Menschen - und besonders seiner Anhänger - in eine möglichst hohe Form bringen. Den Weg zeigt er auf durch seine Anregungen zu folgenden Überlegungen.
Erstens soll sich jeder bewusst werden: Das erfahrene Gute durch andere mit eigenem Gut-Sein zu erwidern, ist ein schönes und lobenswertes Verhalten. Aber es bleibt im Austausch hängen: Gibst du mir, gebe ich dir. Dessen soll sich jeder bewusst werden.
Einen Schritt weiter zu echter Liebe hin und in ihre Tiefe kann das Nachdenken darüber in Gang setzen: Durch welches Verhalten meinerseits würde sich der andere freuen und beglückt sein? Eine Reihe von Antworten auf diese Frage und Anstöße zum Handeln lassen sich bei uns selbst finden: Was würde z.B. mich freuen und beglücken, wenn an-dere es mir gewähren und schenken würden? Wo wir darauf bedacht sind, uns mit Hin-gabe aufmerksam, liebevoll, und wohlwollend dem anderen zuzuwenden, übersteigen wir leicht das "Gibst du mir, dann gebe ich dir". Vieles wird uns einfallen, wodurch oder womit wir unsere Nächsten beglücken, ihnen helfen, sie trösten, aufrichten und unter-stützen können.
Jesus hatte genügend Menschenkenntnisse, um zu wissen, dass ein guter Umgang mit den Menschen, die uns Unrecht taten, die besondere Herausforderung an uns ist.
Auf Gutes mit Gutem zu reagieren, ist nicht allzu schwer; aber auf bitter Erlittenes ein sich-Rächen zu unterlassen, kostet oft viel Kraft. Um hier eine Brücke zu bauen, stellt Jesus als dritten Hinweis zum Nachdenken das Verhalten Gottes in den Mittelpunkt: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Gott ist unendlich barmherzig. Von ihm sollen wir uns als seine Ebenbilder berühren lassen. Dies wird umso eher möglich wer-den und eine Hilfe sein, wenn wir uns bewusst machen, in welchem Umfang wir Men-schen allgemein - und vor allem auch wir selbst - immer wieder Gottes Güte und Barm-herzigkeit erfahren. Die Güte Gottes soll uns Vorbild sein. Sie wird uns bewegen und hel-fen, jede Form von Rache-Nehmen zu unterlassen.
Jesus weiß, dass wir Menschen Grenzen haben. Aber er weiß auch, dass wir oft nicht bis an unsere Grenzen vordringen. Hier will er bei seinen Zuhörern einhaken. Sie zu über-fordern, liegt Jesus sehr fern. Aber er möchte, dass sie es nicht bei der Bewunderung Gottes belassen. Sein Verhalten sollen sie in einem hohen Maße übernehmen. Wie dies in der Praxis möglich ist, hat er am Beispiel der Liebe aufgezeigt. Die Krönung der Liebe liegt in der Barmherzigkeit, die auf jede Form von Wiedervergeltung und Rache verzich-tet.
Würde Jesus vor uns stehen und zu uns sprechen, wäre seine Aufforderung an uns wohl die: Überprüfe dich immer wieder einmal, ob du deiner dir möglichen Liebe nicht zu schnell Grenzen setzt - besonders im Blick auf deine Gegner oder die, die dir unsympa-thisch sind. Könntest du in so manchen Punkten die Liebe nicht umfassender leben?
Und er würde hinzufügen: Verwirkliche dich im Gut-Sein doch zu deiner eigenen Freu-de!
(Klemens Nodewald)
Lied: Selig seid ihr (Gotteslob 458)
Fürbitten
Herr Jesus Christus, deiner Hilfe vertrauen wir uns an. Mit unseren Nöten sollen wir zu dir kommen. Dazu hast du uns eingeladen. So bitten wir dich:
Lass uns in der Liebe wachsen und hilf uns, jeder Form von Rache und Wiedervergel-tung eine Absage zu erteilen.
Öffne unsere Augen und Herzen für die Nöte der Menschen, damit sie durch uns Hilfe erfahren.
Segne das Bemühen derer, die um Frieden und Versöhnung ringen: in unserer Welt, in der Kirche und in den Gemeinden, in Familien und Gemeinschaft.
Hilf Flüchtlingen und Vertriebenen, eine neue Heimat und ein neues Zuhause zu fin-den.
Zeige Wege auf, unschuldig Verurteilte und Inhaftierte von ihrem Leid zu befreien.
Sei allen Kranken und seelisch Belasteten nahe.
Nimm die Verstorbenen auf in die Gemeinschaft mit dir.
Herr Jesus Christus, du stärkst unser Bemühen, in der Liebe zu wachsen. Dafür danken wir dir. Amen
Einleitung zum Vaterunser
Um die ganze Menschheit mit dir zu versöhnen, hast du Jesus, deinen Sohn, gesandt. Er hat uns deine überreiche Erlösung und Barmherzigkeit in Worten, Zeichen und Taten geoffenbart. Deshalb beten wir:
Vater unser ...
Segensgebet
Gütiger Gott, bewahre dem Volk der Erlösten deine Liebe und Treue. Das Leiden deines Sohnes hat uns gerettet; sein Geist, der von dir ausgeht, führe uns den rechten Weg.
Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Lied: Suchen und fragen (Gotteslob 457)
Der Hausgottesdienst zum Download:
⇒Hausgottesdienste 2025
Familienliturgie
⇒Sonntagsevangelium: Ausmalbilder und Impulse für Familien
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