⇒Gottesdienste aus Euerdorf
Herzlich Willkommen in der Gemeinde Euerdorf
Über Euerdorf
Der Markt Euerdorf an der Fränkischen Saale umfasst die beiden Gemeindeteile Euerdorf und Wirmsthal mit insgesamt ca. 1600 Einwohnern. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Euerdorf anno 716, seit 1430 besitzt der Ort das Marktrecht. Euerdorf war als Zentralort und Urpfarrei für die Entwicklung des mittleren Saaletals in geschichtlicher und religiöser Hinsicht von großer Bedeutung. Bis in die Gegenwart zeugen hiervon eine Reihe historischer Gebäude, wie das Torhaus, das Jagdschloss der Bischöfe von Würzburg, das alte Gericht sowie Teile der Dorfmauer. Heute ist Euerdorf ein lebendiger Ort mit zahlreichen Gewerbetreibenden und verfügt über eine gute Infrastruktur mit Ärzten, Apotheken, Kindergarten, Grundschule, einem Seniorenheim und aktiven Vereinen.
Nähere Informationen über Euerdorf finden sie unter
Kirchen der Pfarrei St. Johannes der Täufer Euerdorf
Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
Pfarrkirche St. Johannes der Täufer Euerdorf
Hammelburger Straße 16, 97717 Euerdorf
Die Euerdorfer Pfarrkirche ist dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Schon vor über 1000 Jahren stand an gleicher Stelle eine Holzkirche. Während der folgenden Jahrhunderte wurde das Gotteshaus immer wieder vergrößert. Mehrfach kam es zu Brandkatastrophen, zuletzt 1872, als die Kirche vollständig ausbrannte. Das Kirchengebäude wurde im neugotischen Stil wiedererrichtet, wobei der renommierte Kissinger Bildhauer Michael Arnold die Neugestaltung des Innenraumes durchführte. In ihrer heutigen Form wurde die Kirche 1974 bis 1977 neu erbaut, 2014/2015 erfolgte eine umfangreiche Innenrenovierung. Erhalten geblieben ist der von Michael Arnold gestaltete Hochaltar, der die Taufe Jesu durch den Heiligen Johannes darstellt. Zahlreiche Heiligenfiguren sowie ein Kreuzweg schmücken das weiträumige Gotteshaus.
Informationsbroschüren zur Kunst und Geschichte der Pfarrkirche liegen in der Kirche aus,
bzw. können hier runtergeladen werden:
Willibrordkapelle am Friedhof
Willibordkapelle am Friedhof Euerdorf
Die Kapelle wurde an Sonntagen von Andächtigen viel besucht und zog über Jahrzehnte zahlreiche Wallfahrer an. 1735 wurde im Umfeld der Willibrordkapelle der jetzige Friedhof angelegt. Ihre jetzige Form erhielt das Gotteshaus im Jahr 1868. Erstmals erwähnt wurde die Kapelle 1494, wo von einem „Weingarten ober sant Wilbolt“ die Rede ist. Im Laufe der Jahrhunderte fanden immer wieder Renovierungen statt. Die letzte Restaurierung der Willibrord-Kapelle fand vor wenigen Jahren statt. Heute wird die Willibrord-Kapelle von der evangelischen Kirchengemeinde Bad Kissingen und Umgebung für Gottesdienste genutzt.
Kirchenpatron der Pfarrei St. Johannes der Täufer
Der Kirchenpatron in St. Johannes der Täufer - Euerdorf
Johannes der Täufer -
Gedenktag 24. Juni
In der Mitte des Jahres, sechs Monate vor Weihnachten, feiert die Kirche den Johannistag. Der kirchliche Festkalender hat das Fest der Geburt Johannes' des Täufers (nicht zu verwechseln mit dem Evangelisten Johannes) mit Bedacht auf den 24. Juni gelegt. Bestimmend dafür war die Vorgeschichte der Geburt Jesu, wie sie in der Heiligen Schrift vom Evangelisten Lukas erzählt wird (Lukas 1,5–80).
Im Lukasevangelium nimmt die Geschichte der Geburt Johannes' des Täufers einen großen Raum ein. Die Lebensgeschichte Jesu und die des Johannes werden eng miteinander verwoben. In der Geburtsgeschichte des Johannes befinden sich auch zwei Lobgesänge (das "Benedictus", das den Lobpreis über die Geburt des Johannes darstellt, und das "Magnificat", das die Erwählung Mariens preist; benannt sind sie nach den jeweiligen lateinischen Satzanfängen), die in der Kirche bis heute im täglichen Stundengebet ihren bleibenden und zentralen Platz gefunden haben.
Auch für die Datierung des Johannes-Geburtstages gibt der Text wichtige Anhaltspunkte. Der Vater war Zacharias, der Priester der Abteilung Abias (oder Abija). Die Mutter Elisabeth, die Cousine der Jungfrau Maria, soll im sechsten Monat mit Johannes schwanger gewesen sein, als der Engel Gabriel ihr die Geburt Jesu verheißt. Dieses Ereignis soll der kirchlichen Überlieferung nach neun Monate vor dem Geburtstermin Jesu (25. Dezember) am 25. März stattgefunden haben. Drei Monate später, am 24. Juni, wird Johannes dann geboren.
Vom Jordan ins Gefängnis
Über das Leben des Johannes zwischen seiner Geburt und seinem 30. Lebensjahr ist wenig geschrieben. Mit Anfang 30 macht er sich auf, um am Ufer des Jordan und in der Wüste Umkehr und Buße zu predigen sowie das nahe Kommen des Gottesreiches anzukündigen. Der Name Johannes bedeutet "Gott ist gnädig". Viele Juden hörten auf seine Worte und ließen sich von ihm taufen. Eines Tages befand sich auch Jesus unter den Taufbewerbern und Johannes erkannte in ihm den Messias, den Gesandten Gottes.
Zu Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu schickte Johannes seine Jünger zu Jesus mit dem Hinweis: "Seht, das Lamm Gottes" (Johannes 1,36). Durch König Herodes Antipas, der den lästigen Mahner leid ist, weil er offen dessen zweite Heirat angeprangert hatte, wird Johannes ins Gefängnis geworfen. Nach dem Markus- und Matthäusevangelium verlangt die Tochter von Herodes Frau den Kopf des Täufers als Belohnung für einen Tanz. In außerbiblischen Texten wird diese junge Frau Salome genannt. So wird Johannes für sein kompromissloses Eintreten im Dienste Gottes schließlich enthauptet. Sein Todesgedächtnis begeht die Kirche am 29. August.
Die Lichtsymbolik spielt am Johannistag auch aus dem biblischen Bericht heraus eine wichtige Rolle. Über den Vorläufer und Wegbereiter Jesu heißt es bei Lukas: "Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes" (Lukas 1,78f). Und später soll Johannes selber gesagt haben: "Er (Jesus Christus) muss wachsen, ich aber muss abnehmen" (Johannes 3,30). Dem entsprechen die Sonnenstunden beider Gedenktage: Wenige Tage vor dem 24. Juni gibt es die kürzeste Nacht und den längsten Tag im Jahreslauf; aber ab diesem Termin werden die Tage immer kürzer und die Nächte immer länger. Und am 25. Dezember ist es genau umgekehrt.
Besonders in Nordeuropa, wo das Wechselspiel der Sonne, ihr Kommen und Gehen eine noch größere Rolle als bei uns spielt, ist der Johannistag bis heute mit besonderer Feierlichkeit und Brauchtum verbunden. Da gibt es beispielsweise das Johannisfeuer, ein altes Symbol für die Sonnenwende, oder das Kränzebinden am Johannistag. Der Johannistag ist in Lettland ein Nationalfeiertag, in Schweden und Finnland feiert man ein paar Tage vorher das Mittsommerfest, verbindet aber das Brauchtum mit dem Fest des Täufers.
Bauernregel und Partnerwahl
Das Hochfest Johannes des Täufers ist – ausgenommen der Festtag Mariä Geburt – der einzige Geburtstag eines Heiligen, den die Kirche begeht. Er hat eine eigene Vigilmesse, was sonst nur noch die Heiligenfeste Mariä Aufnahme in den Himmel (15. August) und Peter und Paul (29. Juni) haben. Das bedeutet, es gibt in der Vorabendmesse (Vigil) und am eigentlichen Gedenktag zwei unterschiedliche Messtexte (Lesungen, Gebete, Präfation). Die Gläubigen dürfen in beiden Messen, die sie mitfeiern, die heilige Kommunion empfangen.
Johannes der Täufer ist Patron der Lämmer, Schafe und Haustiere. Außerdem ist er der Schutzpatron der Insel Malta sowie des Karmeliter- und des Johanniterordens. Dargestellt wird er zumeist in einem Mantel aus Kamelhaar mit Kreuzstab, Lamm und Taufschale. Am Johannistag wird zum letzten Mal Spargel gestochen, und die Heuernte beginnt. Die Bauern säen den Buchweizen. Johannes der Täufer wurde von jungen Mädchen als Helfer bei der Partnerwahl angerufen. So ist folgender Vers aus Viersen überliefert: "Helije Tsint John, hälp mech an ene joe Moon: nett te jonk on nett te aat on och kene Fusbaat" - Heiliger Johannes, hilf mir, dass ich einen guten Mann bekomme: nicht zu jung und nicht zu alt und auch keinen mit einem roten Bart. (msc/luk)