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Hausgottesdienst
20. Sonntag im Jahreskreis (B),
18.08.2024

Lied: Nun lobet Gott im hohen Thron (GL 393)

Einleitung

Wer wandert, muss zwischendurch rasten: an einer Quelle, um Wasser zu schöpfen, auf einer Bank, um ein Pausenbrot zu essen. Wer durch das Leben zieht, muss sich auch solche Momente des Erholens gönnen - sonst wird das Gehen rastlos, ruhelos und am Ende schließlich ziellos. Heute hören wir, dass unser Gott diese Orientierung ist und uns im Brot des Lebens Stärkung gewährt.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus, du bist das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.
Herr, erbarme dich.

Du hast dein Fleisch und Blut hingegeben für das Leben der Welt.
Christus, erbarme dich.

Wer dein Fleisch isst und dein Blut trinkt, bleibt in dir, und du in ihm.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Du lebenspendender Gott, du zeigst uns Wege durch diese Zeit - mit Möglichkeiten und Grenzen. Mit dir an unserer Seite können wir das Leben wagen. Dein Sohn ist bei uns: im Wort, das vom Leben erzählt, und im Brot, das ewiges Leben verheißt. Dafür danken wir dir durch, Jesus Christus, deinen Sohn.

Evangelium (Joh 6, 51-58)

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat
und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben, sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Gedanken zum Evangelium

Wenn man jemanden aus einem ganz fernen Kulturkreis beschreiben lassen würde, was ganz typische Charakteristika und sichtbare Merkmale des Christentums sind, würde der Blick sehr bald auf etwas ganz Kleines, Unscheinbares fallen: auf ein Stück Brot. Andere Religionen haben etwa einen hl. Schrein, eine vergoldete Statue, die hl. Silbe „OM“. Und wir haben einen Brocken geteiltes Brot, das - wie sonst kein Zeichen - das Innerste, die Herzmitte unseres Glaubens symbolhaft zum Ausdruck bringt. Mehrmals im Kirchenjahr erhält dieses Zeichen unsere besondere Aufmerksamkeit: am Gründonnerstag, am Fronleichnamstag und jedes dritte Jahr auch im August, wenn die johanneische Brotrede gelesen wird.
Jesus Christus hat dieses Zeichen gewählt, um sichtbar und greifbar zu machen, auf welche Weise er im Leben von uns Menschen da ist, ja, wie Gott in dieser unserer Welt da ist, gegenwärtig ist. Lassen wir dieses Zeichen zu uns sprechen! Schauen und hören wir genau hin, was in diesem Zeichen „Brot“ alles drinnen steckt!
Brot ist Nahrung. Es ist nicht primär ein Gegenstand der Verehrung, sondern es dient dazu, gekaut und geschluckt zu werden, sich aufzulösen, im Körper der Essenden aufzugehen und ihnen von innen her Kraft zukommen zu lassen; - die Kraft, sich zu bewegen, tätig zu sein, die Kraft zu leben. Das nährende Brot tut seine Wirkung in unseren Zellen, in unseren Organen, in unserem Blutkreislauf, auch wenn wir gar nicht daran denken. Ist es das, was Jesus uns sagen will, wenn er sich selbst als das lebendige Brot bezeichnet, dass er so in uns aufgehen, sich so mit unserem Lebensstrom verbinden, so zuinnerst wirken will, uns nähren und Kraft geben will, wie es das Brot in unserem Körper tut?
Brot ist eine ganz einfache Nahrung. In allen sesshaften Kulturen und Gesellschaften ist man in irgendeiner Form auf so eine Nahrung gekommen: Aus den natürlichen Gaben der Natur, den Samen von Gräsern und Wasser wird ein Brei erzeugt, der dann im einfachsten Fall mit Hilfe des Feuers, also unter Zutun des Menschen, zu Brot gebacken wird. Sicher haben sich im Lauf der Zeit viele Kulturen des Brotbackens entwickelt, unterschiedlichste Getreidesorten, Triebmittel und Gewürze wurden verwendet, mit dem Ergebnis von hunderten Brotsorten. Aber der Grundvorgang ist immer noch derselbe, ganz einfach und natürlich, sodass die Energie der Natur ganz direkt zur menschlichen Nahrung werden kann. Ist das auch ein Grund, warum Jesus genau dieses Zeichen als Bild gewählt hat - dass Gott da ist wie das Natürlichste der Welt, dass es aber auch das Zutun der Menschen braucht, um ihn wirksam und zur bekömmlichen Nahrung werden zu lassen?
Brot ist Nahrung des Alltags, keine ausgewiesene Festtagsspeise. Brot liegt auf dem Frühstückstisch, Kinder bekommen ein Jausenbrot für die Schule eingepackt oder es ist Teil der abendlichen Mahlzeit. Zugegeben, in der liturgischen Verwendung des Brotes ist die Alltäglichkeit mittlerweile kaum mehr wahrzunehmen. Es sind ja eher die Sonn- und Feiertage, an denen Christen und Christinnen mit dem liturgischen Zeichen des Brotes in Berührung kommen. Für die wenigsten gehört der tägliche Kommunionempfang zu ihrem Alltag. Aber ist das Christentum eine Feiertagsreligion, deren gesellschaftlicher Nutzen es hauptsächlich ist, uns einen Feiertag zu bescheren, die möglichst unseren Alltag auflockern und unterbrechen soll? Oder will dieses bescheidene Symbol des Brotes genau das aussagen: Christliches Leben ist nicht nur etwas für besondere Zeiten, für spezielle Anlässe des Jahres? Will es uns sagen, die jesuanische Botschaft ist alltagstauglich?
Brot ist Reiseproviant in äußerster Not. Wie anschaulich erzählt uns davon das Buch der Könige (siehe 1. Lesung des 19. Sonntags) in der Geschichte, in der wir Elija erschöpft und ausgebrannt in der Wüste vorfinden! Er ist in jeder Beziehung am Ende, so sehr, dass er keine Kraft mehr in sich selbst findet. Unvorstellbar, dass ein dargereichter Bissen Brot und ein Schluck Wasser ausreichen, um die Lebensgeister wieder zum Erwachen bringen! Aber ist es nicht doch auch ein Teil unserer Erfahrung, dass es Momente gibt, in denen wir nicht mehr Kraft aus uns selber schöpfen können, in denen wir bedingungslos auf andere angewiesen sind, dass sie uns etwas von ihrer Lebenskraft zukommen lassen. Ermutigt das Brotsymbol nicht genau dazu, dass wir einander Reiseproviant reichen, wo jemand nicht mehr weiter kann?
Jesus wählt das Brot als Identifizierungssymbol. Wenn er sich selbst als das lebendige Brot bezeichnet, bewegen wir uns über den natürlichen Begriff des Brotes hinaus und das Brot erhält eine transzendente Dimension. Denn es verbindet nicht nur die Essenden über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg untereinander, es verbindet auf mystische Weise mit dem Himmel und mit Jesus, dem Stifter dieses Zeichens, der in das gebrochene Brot seine Liebe hineinlegt, eine Liebe, die auch riskiert, dass der Leib gebrochen wird, eine Liebe, die Leben und Tod mit einschließt. Am Brechen des Brotes haben die Jüngerinnen und Jünger nach seinem Sterben den auferstandenen Jesus erkannt. Im gebrochenen Brot, das wir zärtlich und behutsam in unsere Hände nehmen, zeigt uns Jesus, dass er bei uns ist, Tag für Tag bis ans Ende der Welt.

(Johanna Strasser-Lötsch)

Lied: Erfreue dich, Himmel (GL 467)

Fürbitten

Zu Jesus Christus, der uns ewiges Leben geben will, lasst uns beten:

Für alle Menschen, die ihren Lebenshunger ohne Rücksicht auf andere stillen und die Grundrechte ihrer Mitmenschen übergehen.

Für alle Menschen, die ums nackte Überleben kämpfen müssen, und keine Zeit und Energie haben, auch auf ihren seelischen Hunger und Durst zu achten.

Für alle Christen, die nur auf ihr eigenes leibliches und seelisches Heil bedacht sind und das Wohl ihrer Mitmenschen außer Acht lassen.

Für alle Christen, die den inneren Bezug zum Geheimnis der Eucharistie verloren oder nie gefunden haben.

Für die Gemeinschaft aller Christen: Lass sie durch das Feiern deines Todes und deiner Auferstehung mit dir verbunden leben.

Für unsere Verstorbenen: Lass sie am verheißenen ewigen Leben teilhaben.

Du, Herr, bist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist und durch das wir ewiges Leben haben. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

So spricht der Herr: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist: Wer von diesem Brot isst, wird leben in Ewigkeit (Joh 6,51). Deshalb beten wir:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Gott unser Vater, wir haben allen Grund dir zu danken, denn du gabst uns Jesus, der uns den Weg zu wahrem Leben gewiesen hat. Er ist für uns zum Brot des Lebens geworden,
das unseren Lebenshunger stillt. Und so segne uns der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Nun saget Dank und lobt den Herren (GL 385)

Aktuelles

"Ewige Anbetung" - neu: Monat des Gebets

Wie schon angekündigt, erweitern wir die 
„Ewige Anbetung“ zu einem ganzen Monat des Gebets. 
Im Oktober gibt es verschiedene Möglichkeiten, 
in der klassischen Form der Ewigen Anbetung und 
mit ...

Weltmissionssonntag 27. Oktober 2024

Sonntag der Weltmission, 27.10.2024 "El mundo al que debe servir la iglesia es el de los pobres." Die Welt, der die Kirche zu dienen hat, ist die der Armen ...

Nachklang zur Ministranten-Romwallfahrt

Nachklang zur Ministranten-Romwallfahrt vom 28. Juli - 3. August 2024 „Wenn einer eine Reise tut, kann er viel erzählen …“ ...das haben sich wohl die Eltern nach der Rückkehr ihrer Kinder von der ...

Glosse

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!“

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!“
Von der Pilgerreise der Ministranten nach Rom Anfang August könnte ich fast ein ganzes Buch schreiben, was wir in diesen Tagen dort alles erlebt haben. Als Gruppe „Extra-Tour-Rom“, also alle, die auf die Warteliste gerutscht sind und denen wir auch Rom ermöglichen wollten, traten wir die Reise an.

Ganz besonders herausfordernd und spannend war aber die An- und Abreise. Ich sage nur „Deutsche Bahn“! Wir wollten mit dem Nachtzug nach Rom fahren. Schon das Buchen der Fahrkarten für die 15-köpfige Gruppe war ein Drama. Bis uns klar war, dass wir immer nur für fünf Personen buchen können, war der Nachtzug schon ausgebucht.
So sind wir von Würzburg mit dem Zug nach München, von München mit dem „Flixbus“ nach Padua und von Padua wieder mit dem Zug nach Rom und heimwärts dann genauso. Vierzehn Tage vor dem Start kam die Information, dass der ICE heimwärts von München nach Würzburg ersatzlos ausfällt. Alle Alternativen (Regionalbahnen) brachten uns nicht weiter. Deswegen haben wir uns entschieden, mit dem ersten ICE, der am Samstagmorgen von München losfährt, nach Würzburg zu fahren. Wir wussten nur nicht, dass dann das Ticket nicht mehr gilt (nur bis Mitternacht am Tag vorher). Dank einer Ehrenamtlichen, die auch bei der DB arbeitet, konnten wir das vorher doch noch klären, ohne mehr zahlen zu müssen.

Dann war nur noch das Problem, ein Dach über dem Kopf zu finden für ein paar Stunden von Freitagabend auf Samstagfrüh. Dank der Studentenverbindung, zu der unser Pastoraler Mitarbeiter Raphael Streb gehört, wurde auch eine Unterkunft in München gefunden.
Und dann ging es los. Der ICE von Würzburg nach München zur Hinfahrt hatte am Ende über eine Stunde Verspätung. Wir haben dann den Vorgänger ICE genommen, der auch Verspätung hatte.

In München wäre dann fast unsere Wallfahrt zu Ende gewesen. Denn beim Einsteigen in den Flixbus gab es Probleme mit unserer Anmeldung. Keiner der QR-Codes funktionierte. Der italienische Busfahrer ließ uns draußen warten („Problema“), die Koffer waren schon verstaut, die Nerven angespannt und ich rief alle Heiligen an. Wir durften dann doch mit, ohne zu wissen, was jetzt das Problem war und ob es wirklich geklärt war.

Im Bus begann nicht nur meine persönliche Odyssee. Ich hatte meinen Platz einer Teilnehmerin überlassen, damit sie neben ihrem Freund sitzen konnte und setzte mich einfach auf einen freien Sitz, damit die anderen mehr Platz hatten, denn es war ein Doppeldecker Bus. Wir saßen oben und es war mehr als nur eng.

Bei jedem Zwischenstopp in der Nacht (Innsbruck, Bozen, Trient ...) kamen immer neue Fahrgäste dazu und ausgerechnet, wo ich saß, hatten sie den Platz reserviert. Also alles zusammenpacken, neuen Platz suchen, bis zum nächsten Stopp und wieder dasselbe Spiel.

Doch es kam noch schlimmer. Bei einem kurzen Stopp bei einem Rastplatz hörte ich zunächst bei mir am Platz ein seltsames Knistern und Knacken, dann fing es fürchterlich zu stinken an und Rauch kam unter meinem Sitz heraus. Der italienische Busfahrer kam zu mir, ich bekam einen kräftigen Anschiss und wusste gar nicht warum. Was war passiert? Meine fast leere Wasserflasche lag neben mir auf dem Sitz und war nicht richtig verschlossen und war ausgelaufen, wenn auch nur Tropfen. Die aber haben gereicht, die Steckdose unter meinem Sitz zu entzünden. Ich dachte wirklich, dass ich jetzt aus dem Bus geworfen werde und bin dankbar, dass nicht mehr passiert ist. Nur der Gestank hat sich dank der Klimaanlage im ganzen Bus verteilt. Auf die Frage „was da denn so furchtbar riecht“, habe ich lieber geschwiegen.

Eine Wohltat war es dann, ab Padua mit dem Schnellzug nach Rom zu fahren. Da die Zweite Klasse ausgebucht war, durften wir (ohne Aufpreis) in der Ersten Klasse sitzen, mit bequemen Sitzen, viel Luft und Raum und dann wurde sogar noch ein Frühstück an die Plätze gebracht.

2024 10 Wenn einer

Dann ging es nach echt erfüllten, schönen Tagen, Begegnungen, Gottesdiensten, Rom anschauen wieder zurück nach Hause, natürlich nicht ohne Pannen.

Am Tag vor Abreise in die Heimat wurde Raphael kurzfristig die Unterkunft in München abgesagt. Guter Rat war teuer. Gott sei Dank hat ein guter Freund von mir, der in München wohnt, über den Diakon der Pfarrei, zu der er gehört, bei der Caritas in München einen Raum gefunden, wo wir die Stunden nachts verbringen konnten. Das Gute war dann noch, dass die Caritasstation direkt auf Weg vom Busbahnhof zum Hauptbahnhof lag.

Meine größte Sorge war, dass in Padua derselbe Busfahrer von der Hinfahrt im Dienst ist und er mich wegen des Brands nicht mehr mitfahren lässt. Und siehe da, es war derselbe.

Ich habe wieder alle Heiligen angerufen und vor lauter Aufregung den Heiligen Antonius vergessen und das in Padua!
Aber ich durfte mitfahren und es war wieder genauso eng, so dass ich mir geschworen habe: Nie mehr Flixbus!

Einen Tag nach der Rückkehr war eine gemeinsame Busfahrt von Bad Kissingen zu den Passionsspielen nach Sömmersdorf. Als ich vorne neben dem Busfahrer saß und kurz von unserem Erlebnis mit dem Flixbus erzählte, lachte er los, denn der Bus war ein ehemaliger Flixbus. Von außen nicht mehr zu erkennen, aber von innen. Stichwort Farbe grün! Und dann auch noch ein Doppeldecker. Ich bin trotzdem mitgefahren, es war ja nicht so weit.

Wieder ein paar Tage später hatte ich Besuch und eines meiner Patenkinder hatte noch ein Gutschein zum Geburtstag offen vom Spielwarengeschäft in Bad Kissingen. Ich traute meinen Augen nicht. Da kam er mit einem Flixbus zum Spielen aus dem Regal daher. Ich habe alles daran gesetzt, dass er mit allem Möglichen aus dem Geschäft hinausgeht, nur nicht mit einem Flixbus! Es war dann ein LKW für Straßenreinigung, sicher auch viel praktischer für die Wohnung zuhause.

 

Gerd Greier
Pfarrer

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2024 10 24 Abendgebet Pusteblume


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