Hausgottesdienst_2024-08-04_18. Sonntag im JK
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Beschreibung
Hausgottesdienst
18. Sonntag im Jahreskreis (B)
04.08.2024
Lied: Singt dem Herrn ein neues Lied (GL 409)
Einleitung
Die Olympischen Spiele ermitteln die besten Sportler. Immer besser zu werden, ist auch das Ziel in vielen Berufen, in der Wirtschaft, in der Wissenschaft. Der Wettlauf um das jeweils Bessere hält unser Leben in Schwung. Damit ist aber noch nicht ausgemacht, dass wir es auch besser haben. Nicht wenige Menschen kommen dabei unter die Räder. Dieser Wettstreit erzeugt auch Verlierer. Auch Jesus bietet uns ein besseres Leben an ein Leben, das uns rundum satt machen will. Er sieht sich als das Brot, das Gott uns vom Himmel her schenkt und das unseren Lebenshunger stillt. Sein Angebot gilt allen Menschen, auch jenen, die in dem allgemeinen Konkurrenzkampf nicht mithalten können. Wie die Menschen damals bitten auch wir Jesus: Gib uns für immer dieses Brot.
Kyrie-Ruf
Herr, Jesus Christus, du bist das Brot, das Gott gibt und der Welt das Leben gibt.
Herr, erbarme dich.
Wer zu dir kommt und wer an dich glaubt, wird nicht mehr hungern und Durst haben.
Christus, erbarme dich.
Du bist die Speise, die für das ewige Leben bleibt.
Herr, erbarme dich.
Gebet
Gott, unser Vater, wir kommen zu dir. Vieles ist uns in der letzten Woche gut gelungen, vieles ist noch unfertig, vieles verfolgt uns. Wir bitten dich: Hilf uns, alles abzuwägen, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und miteinander Freude und Leid, Hoffnung und Trauer zu teilen. Wir danken dir für das Wunder der Liebe, die sich verschenkt, ohne weniger zu werden in Christus, unserem Herrn. Amen.
Evangelium (Mk 6, 30-34)
In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.
Gedanken zum Evangelium
Unser tägliches Brot - das steht auf dem Speiseplan der Deutschen ganz oben.
Es gibt rund 300 Brotsorten die von morgens bis abends gegessen werden. Da gibt es Schwarzbrot und Toast, Vollkornbrot und Baguette, Laugengebäck und verschiedenste Brötchensorten. Es gibt einen Tag des deutschen Brotes am 5. Mai und einen Welttag des Brotes am 16. Oktober und die deutsche Brotindustrie will das deutsche Brot als immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO eingetragen wissen.
Dabei wandern etwa 20 Millionen Tonnen Lebensmittel jedes Jahr auf den Müll. Papst Franziskus mahnt in seiner Umwelt-Enzyklika, man solle jeden Tag nur so viel kochen wie man auch essen kann. Brot ist ein Grundnahrungsmittel und selbst Gefangene hatten einst das Recht auf Wasser und Brot.
Als die Menschen das Brotwunder Jesu erlebt hatten –5000 Leute wurden mit 5 Broten und 2 Fischen satt – da wollten sie diesen Zauberer nicht mehr fort lassen. Gut zu verstehen! Und vermutlich wären viele hier auch dabei gewesen bei denen, die ihm nachgelaufen sind. Nie mehr hungern! Nie mehr seine Brötchen selbst verdienen! Welch eine Aussicht auf bequemes Leben nach dem Motto: unser heutiges Brot gib uns täglich.
Doch Jesus durchschaut diesen Wunsch nach einem Schlaraffenland und führt die Menschen weiter als nur bis zum nächsten Fleischtopf. Was für ihn ein Zeichen der Möglichkeiten Gottes ist, das soll auch für alle zum Zeichen werden: dass Gott Menschen satt machen kann. (…)
Jesus geht es nicht nur um den Hunger nach Essen, ihm geht uns um den Hunger nach Leben, nach einem Lebens-Mittel für die Seele, für die Ewigkeit. Und ganz praktisch fragen die Leute: Was müssen wir dafür tun? Die Antwort kennen wir: Jesus will Glauben, Glauben an die unmöglichen Möglichkeiten Gottes, an die Chance, die der Glauben bietet. Und Glaube heißt für ihn wie immer Vertrauen auf das Wirken Gottes. Jesus will nicht durch irgendwelche Wunder und Zaubertricks geliebt werden, sondern aufgrund der Zusage Gottes, dass er sich um seine Menschen kümmert, dass er sie nicht hungrig lässt.
Gott sieht unsere Not, Gott kennt unsere Sorgen um das tägliche Brot und will doch, dass es mehr gibt in unserem Leben als die Befriedigung der Grundbedürfnisse. So sehr die Sorge um das tägliche Brot berechtigt ist, so sehr ist auch die Sorge um die Seele, um das Heil und die Stärkung des Menschen sein Anliegen.
Und darum schenkt er, schenkt Jesus sich im Zeichen des Brotes, im Zeichen des Lebensmittels, damit wir daraus Stärkung für unsere Lebensmitte erhalten. In einer Kommunionvorbereitung wurden Kinder gefragt, was denn zu einem festlichen Essen nötig ist. Da kamen viele Antworten: Ein schön gedeckter Tisch. Kerzen und Blumen. Schönes Geschirr. Reichlich zu Essen. Da meldet sich ein Schüler und sagt ganz einfach: Hunger. Was nutzt der schönste Tisch, das beste Essen, wenn ich keinen Hunger habe?
Ich wünsche Ihnen den nötigen Hunger auf das Brot des Lebens, den Hunger auf jedes Wort, das aus Gottes Mund kommt (vgl. Mt 4,4).
(Robert Borawski)
Lied: Wer unterm Schutz des Höchsten steht (GL 423)
Fürbitten
Guter Gott, du hast uns Jesus als das lebendige Brot vom Himmel gegeben, das uns für immer sättigt. Wir bitten dich:
Gib allen Menschen auf der Welt ausreichend Nahrung und Wasser.
Lass die Menschen Wege finden, alle Menschen mit gesunder Nahrung zu versorgen.
Lehre die Völker, die vorhandenen Ressourcen friedlich miteinander zu teilen.
Lass alle Menschen entdecken, was sie über die leibliche Nahrung hinaus satt macht.
Hilf den jungen Menschen, erfüllende Lebensaufgaben zu entdecken.
Hilf den älteren Menschen, enttäuschte Lebenshoffnungen zu ertragen und führe sie in einen erfüllten Lebensabend.
Beschenke unsere Verstorbenen mit dem ewigen Leben.
Du, Gott, hast immer für dein Volk gesorgt. Zeige dich auch uns als der fürsorgliche Spender des Lebens. Amen.
Einleitung zum Vaterunser
Herr, du hast uns Brot vom Himmel gegeben, das allen Wohlgeschmack in sich enthält.(Weish 16,20). Deshalb beten wir:
Vater unser im Himmel …
Schlussgebet
Barmherziger Gott, du weißt, wie nüchtern und kritisch wir sind. An Wunder glauben wir nicht. Aber dann entdecken wir, dass unter unseren Händen das Leben wächst, wenn wir es miteinander teilen. Das kommt von dir. Vorher schon hast du dein Leben mit uns geteilt. Wir bitten dich, dass wir viele Wunder sehen lernen und einander viele Wunder schenken. Geh mit uns in die neue Woche! Dir vertrauen wir Tage, Gelegenheiten und Träume an in Christus, unserem Herrn. Dazu segne uns der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.