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Hausgottesdienst
31. Sonntag im Jahreskreis (B)
03.11.2024

Lied: Kommt herbei, singt dem Herrn (GL 140)

Einleitung

In einem Spiel, nicht nur für Kinder, steht die Frage: Was ist das höchste Gebäude? Wir können auch neugierig fragen: Welcher Fluss ist am längsten? Welche Stadt ist am größten? Manchmal macht es richtig Spaß, die Superlative zu suchen. Was das Wichtigste, Größte und Bedeutendste in unserem Leben ist, fragen wir heute. Die Frage geht uns oft nach. Wenn wir uns die Welt anschauen, in der wir leben. Wenn wir auf unser Leben zurückblicken. Wenn wir unsere Hoffnungen formulieren. Im Gespräch mit einem Schriftgelehrten öffnet uns Jesus die Augen. Und die Ohren.

Kyrie-Ruf

Herr, wir sind im Bann von allem, was groß ist. Von großen Leistungen, Häusern und Ideen lassen wir uns faszinieren. Der Größenwahn kostet vielen Menschen die letzte Hoffnung.
Herr, erbarme dich.

Christus, für dich ist die Liebe das Größte und Schönste. Du schenkst Menschen einen neuen Anfang. Für uns gehst du in den Tod und überwindest ihn.
Christus, erbarme dich.

Herr, mit allen Kräften, Sinnen und Gedanken möchten wir dich lieben, über unsere Schatten können wir nicht springen. Doch in deiner Liebe werden uns die Menschen liebenswert.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Herr, Jesus Christus, in unserem Alltagstrott fällt es uns schon schwer, ganz bei uns zu sein, auf uns zu achten. Du forderst uns auf, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst. Schenke uns Achtsamkeit für unser eigenes Leben, damit wir auch in Achtsamkeit und Liebe mit unseren Mitmenschen umgehen können. Das erbitten wir mit Christus, der unsere Stärken und Schwächen kennt. Schenke uns den Willen und die Kraft zum Neubeginn, da wo wir es nicht geschafft haben. Amen.

Evangelium (Mk 12, 28b-34)

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr und es gibt keinen anderen außer ihm und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Gedanken zum Evangelium

Wieder einmal sind die Fallensteller unterwegs. Bekanntermaßen gibt es Gegensätze zwischen den Schriftgelehrten, den Sadduzäern und Jesus. Einer der Schriftgelehrten hat offenbar einen Zugang zu Jesus gefunden, er sympathisiert sogar mit ihm, ist aber dabei sehr vorsichtig. Dazu sollte ein Blick, ebenfalls im Markusevangelium, wenige Verse davor, geworfen werden. Dort gibt es einen Disput zwischen Jesus und den Sadduzäern über die Auferstehung der Toten. Die Sadduzäer leugnen ja bekanntlich die Auferstehung, und so fragten einige Jesus, wie das denn wäre, wenn ein Ehepartner stirbt und der überlebende Teil wieder eine Ehe eingeht, vielleicht sogar noch eine weitere, beim Hinscheiden des nächsten Partners. Jesus wirft den Sadduzäern Unkenntnis der Schrift vor und erklärt ihnen: „Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch lassen sie sich heiraten, sondern sie sind wie Engel im Himmel…“ Und Jesus fragt: „Habt ihr das nicht im Buch des Mose schon gelesen? … Gott ist kein Gott der Toten, sondern von Lebenden.“
Diese Antwort beeindruckt offenbar diesen namenlosen Schriftgelehrten im heutigen Evangelium sehr. Deshalb stellt er die Frage nach dem wichtigsten Gebot. Kein Wunder bei 613 Geboten und Verboten. Das kann auch gute Kenner der Schrift und raffinierte Fallensteller durcheinanderbringen. In diesem Zusammenhang sind drei große Themen wichtig, die den Menschen bis heute immer wieder bewegen: Leid, Tod und Liebe auch über den Tod hinaus.
Wieder antwortet Jesus sehr souverän. In seiner Antwort zitiert Jesus das Schema Israel: „Höre Israel…“. ( …) Es geht dabei um Glaubensweitergabe stündlich, täglich, an kommende Generationen und damit verbunden um Gottesliebe. Das finden wir auch schon im Buch Levitikus (Kapitel 19) vor, wo die zehn Gebote wieder zur Sprache kommen, gleichzeitig damit verbunden auch Selbst-, Nächsten- und Feindesliebe. Diese Forderung ist durchgängig auch in den Schriften des Neuen Testaments zu finden. Wer seine Mitmenschen liebt, wird auf die Frage nach Gott stoßen. Wer sich mit Gott beschäftigt, wird das Menschliche nicht außer Acht lassen können.
Wie oft haben Menschen das Gefühl, dass Gott nicht für sie da ist, besonders in schwierigen Situationen, die auch existenzbedrohend sein können? Arbeitsplatzverlust, Mobbing, Krankheit. Man hat das Gefühl vor einem undurchdringlichen Felsgebirge zu stehen. Liebe kann deshalb auch hadern, Liebe will sprechen im Gebet, in der Kontaktaufnahme zum Nächsten. Gottes- und Nächstenliebe sind untrennbar miteinander verbunden.
Was heißt Liebe? Sie ist nicht beliebig. Liebe heißt, sich konkreten Situationen zu stellen, ohne berechnende Absicht. Es gehören Einfühlungsvermögen und Überwindung dazu. Wir brauchen aber auch sichtbare Zeichen. Liebe gibt und ist bereit zum Opfer. Sie kostet etwas. „Was nichts kostet“, sagt man und hört man oft, ist nichts wert.“ Wenn wir uns die Liebe zu Gott etwas kosten lassen, wird sie kostbar bleiben.
Das Evangelium lehrt, dass menschliches Denken und Ringen, sowie es der namenlose Schriftgelehrte tut, uns der Wirklichkeit Gottes näher bringen, denn darin liegt auch die Sinnfrage: Wozu leben wir? Wozu das Ganze? Gottes- und Nächstenliebe sind der Halt für unsere Füße. Wer diese pflegt, hat Haltung und den aufrechten Gang. So wird Liebe auch zur Geisteshaltung.

(Max Angermann)

Lied: „Mir nach“, spricht Christus unser Held (GL 461)

Fürbitten

Die Liebe ist das Größte, das Wichtigste, das Schönste, das Bedeutendste. Wir träumen von einer neuen Welt, stolpern über unsere Zweifel und arrangieren uns mit Sachzwängen, die uns eingeredet werden. Darum bitten wir:

Für die Menschen bitten wir, die in ihrer Sehnsucht, geliebt zu werden, falsche Freunde und Freundinnen finden.

Für die Menschen bitten wir, die sich selbst nicht lieben können, die keinen Frieden finden mit sich und anderen.

Für die Menschen bitten wir, die sich für andere engagieren, die Zeit und Kraft einsetzen, um anderen zu helfen.

Für die Menschen bitten wir, die in der Öffentlichkeit für Wahrheit und Recht einstehen, die im gesellschaftlichen und politischen Getümmel von Liebe sprechen.

Für die Menschen bitten wir, die sich für ein Leben in der Kirche oder einem Orden entschieden haben, die Gott ganz und ungeteilt lieben wollen.

Für die Menschen bitten wir, die heute das Reformationsfest feiern, die die Hoffnung, dass alle Trennungen und Spaltungen überwunden werden, nicht aufgeben.

Du forderst keine Liebe, du schenkst sie. Hilf uns, in deiner Liebe zu leben, du, der du größer bist als alles, was wir denken können. Ohne Maß, der Weite des Himmels gleich, sind wir von dir geliebt. Vom Anfang der Welt.
Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Liebt einander, wie ich euch geliebt habe, spricht der Herr (Joh 15,13):
Vater unser im Himmel ...

Segen

Es segne uns der Vater, der uns kennt bis auf den Grund unseres Herzens.

Es segne uns Jesus, Gottes Sohn, der uns ein Beispiel der Liebe gegeben hat.

Es segne uns der Hl. Geist, dass er uns mit seiner Kraft stärkt für ein Leben in liebender Zugewandtheit. Amen.

Lied: Komm Schöpfer Geist (GL 351)

Aktuelles

Prävention und Intervention

Liebe Leserinnen und Leser, die Unabhängige Kommission zur Aufar- beitung des sexuellen Missbrauchs im Bis- tum Würzburg (UKAM) hat eine wichtige Ankündigung gemacht: Am Dienstag, 8. April 2025, wird ...

Ihre Spende zählt - Triekapelle Sulzthal

Renovierungsarbeiten an der Triekapelle Sulzthal - Fenstersanierung und Außenputz.  ...

Die Feier der Heiligen 3 Tage im Pastoralen Raum

„Die Feier der drei Heiligen Tage!“ - Das „Triduum paschale“ Ob im Theater oder bei Filmen: Manchmal gibt es mehrere Akte bzw. Folgen, nehmen wir mal an: drei! Könnten Sie sich vorstellen, z:Bsp ...

Was machen die da eigentlich?

Susanne Köhler, die im vergangenen Jahr mit einer halben Stelle als Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Bad Kissingen begonnen hat, komplettiert mit der anderen halben Stelle das Team der Kur- und ...

Danke - 25 Jahre Priesterweihe Pfarrer Gerd Greier

Einfach nur sowas von Herzen „DANKE“für alles rund um meinem 25 jährigen Weihejubiläum zum Priester ...

Pilger der Hoffnung - Pastoraler Raum Bad Kissingen

    -das Heilige Jahr 2025 für die katholische Weltkirche.  Papst Franziskus wird in der Heiligen Nacht am 24.12.2024 im Petersdom die Heilige Pforte öffnen und damit das Heilige ...

Glosse

Am Puls des Lebens

von Pfarrer Gerd Greier

 

„Humor ist wenn man trotzdem lacht!“

so sprach bereits der deutsche Lyriker Otto Julius Bierbaum gegen Ende des 19.Jahrhunderts.

Es kann einem manchmal schon das Lachen vergehen im Leben.
Gott selber ist beim Leiden und seines Sohnes das Lachen vergangen, war er ja mittendrinnen dabei; manche Menschen kennen leider keine Grenzen.
Gerade Ostern lädt uns neu ein, das Lachen nicht zu verlieren:

Im Psalm 2 heißt es im Vers 4: „Doch er, der im Himmel thront, lacht!“ Worüber? Über die Pläne der Mächtigen, die keine Werte mehr kennen und nur an sich und ihre eigenen Interessen denken. Sie haben Gott vergessen und werden sich dabei kräftig verrechnen. Wie hoffnungsvoll im Blick gerade in die Welt hinein, auch wenn Gott einen langen Atem hat und es leider Gottes noch viel unnötiges Leid und Blutvergießen gibt.

Paulus lacht in seinem ersten Brief an die Korinther den Tod aus:
Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Kor 15,55ff). Deswegen wird die Trauer um einen lieben Menschen nicht einfach weggewischt, wir werden aber bestärkt in der Hoffnung, dass der Tod seinen wirklich endgültigen tödlichen Stachel verloren hat.

Und ein schöner alter Brauch ist der sog. „Risus paschalis“, das Osterlachen. In der Feier der Osternacht die Gläubigen zum Lachen bringen, das hat dann zum Teil Ausmaßen eingenommen, dass es sogar einmal verboten wurde.
Auch beim Humor gehört der gute Geschmack dazu und die Grenzen kennen.
Und wenn es wenigstens ein Lächeln ist, was auf den Gesichtern gezaubert wird, dann wird etwas von der tiefen österlichen Freude spürbar. Denn Gott will unser Klagen in Tanzen verwandeln, wie es hoffnungsvoll im Psalm 30, 12 heißt.

Papst Franziskus hat mal gesagt, dass ihn manche Christen eher an „in Essig eingelegte Peperonis“ erinnern; ja, da bleibt nur zu wünschen, dass man Tabletten gegen Sodbrennen dabei hat.

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ ruft uns Jesus jeden Tag neu zu, glaubt an die frohe Botschaft.

Wenn Jesus uns einlädt, wie Kinder zu werden, dann hat das auch viel mit der Leichtigkeit und Freude des Lebens zu tun.

Bei Anblick eines kleinen Babys wird schnell mal gelächelt.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal.

Und viele meiner persönlichen Glücksmomente erlebe ich mit Kindern, wie z. Bsp. als ich in Klieglkindergarten zum Feiern eingeladen war. Ein Junge, der genau meinen Namen wusste, dass ich Pfarrer bin und mein 25 jähriges Priesterjubiläum feier, und als ich stauend ihn lobte, er „brettcool“ beim Rausgehen zu mir sagte: „Wir sehen uns!“
Und ein Mädchen hat anschließend zu ihrer Erzieherin gesagt: „Der (also ich) muss aber ein großes Auto haben?!“ Und auf die Frage: „Warum“? „Na, der ist doch Fahrer!“

Glosse 2025 03 Bild Lachen

Verlieren wir Glauben, Hoffnung, Liebe und das Lachen nicht!

 

 

Gerd Greier, Pfarrer

Impuls

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 GD 2025 04 11 Jugendkreuzweg FR

Konzert 2025 04 12 Passionskonzert