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Wort zum SonntagPfarrer Thomas Volk ev
16.06.2024

 

 

Uns etwas zutrauen

 

Es ist nicht zu übersehen! In Supermärkten, in den Zeitungen, in der Werbung, überall wird man daran erinnert: Die Fußball-Europameisterschaft beginnt am heutigen Freitag. Viele wünschen sich, dass Deutschland wieder Europameister wird oder dass es zumindest ein ähnliches Sommermärchen gibt wie 2006.

Wie beeindruckend hat die deutsche Nationalmannschaft damals gespielt? Wer hätte das vor achtzehn Jahren gedacht? Und wie wurde der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann belächelt, als er zwei Jahre zuvor begann, seine Mannschaft mit ganz ungewöhnlichen Methoden auf dieses Großereignis vorzubereiten.

Das Geheimnis seiner Arbeit war: Er hat seinen Spielern viel zugetraut. Er ist hinter ihnen gestanden, als sie kritisiert wurden. Er hat ihnen Mut gegeben, als sie an ihrem Können verzweifelt sind. Genau das wünschen wir uns ja auch. Jemand traut uns was Großes zu. Wie oft hören wir: „Das kannst du eh nicht.“ Oder: „Das schaffst du niemals.“

Jemand schwärmt von seiner neuen Arbeitsstelle: „Ich gehe so gerne dorthin. Angenehme Vorgesetzte, ein tolles Team; sie trauen mir nach vier Wochen mehr zu, als bei der vorigen Stelle nach vier Jahren. Und stell dir vor, ich kann es, weil sie es mir zutrauen.“

Es ist schon eigenartig: Unser Können hängt sehr von der Einschätzung anderer ab. Andere Menschen können so intensiv auf das volle Tablett schauen, das wir tragen, dass wir ganz sicher in Schieflage kommen. Sie können auf unseren Mund starren, bis wir uns verplappern. Der Musiklehrer kann einen so niedermachen, dass man keinen Ton herausbringt oder aber so begeistern, dass man die meisten Töne trifft.

Weil wir alle ständig beurteilt werden, ist es wichtig, festen Boden unter den Füßen zu haben. Deshalb ist es für mich gut zu wissen, dass zumindest Gott uns Menschen viel zutraut. Auf den ersten Seiten lässt die Bibel Gott sagen: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“ (1. Mose 12,2).

Wir sollen es wissen: Gott traut uns viel zu. Er glaubt daran, dass wir an dem Ort, an dem wir sind, ein Segen sein können. Und er traut uns zu, dass wir mit dem, was wir können, nicht nur selbst stark werden, sondern dass durch uns auch andere Menschen froh und glücklich werden können.

 

 

Thomas Volk
evangelischer Pfarrer in Bad Kissingen

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