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Hausgottesdienst
11. Sonntag im Jahreskreis (B)
16.06.2024

Lied: Singt dem Herrn ein neues Lied (GL 409,1+3)

Einleitung

Haben Sie schon einmal von einer Graswurzelbewegung gehört? Das ist eine kleine Gruppe von Menschen, die sich mit Leidenschaft für ein gemeinsames Ziel einsetzen und dadurch unsere Welt ein bisschen besser machen wollen.
Bewusst wird dabei ein Bild aus der Natur genommen, das Gras, das Wurzeln schlägt und sich so ausbreitet. Der Wunsch ist, immer mehr Menschen für die eigene Idee zu begeistern.
Auch Jesus nutzt Bilder aus der Natur, wenn er vom Reich Gottes spricht. Er spricht heute zu uns und wir rufen ihn an:

Kyrie-Ruf

Guter Gott, wie ein Sämann säst du den Samen des Glaubens in uns aus.
Herr, erbarme dich.

Wenn er auf fruchtbaren Boden fällt, dann kann deine Gemeinde wachsen.
Christus erbarme dich.

Wenn wir deine Worte weitergeben, dann wächst dein Reich.
Herr, erbarme dich.

Gebet

Gott, im Leben und in der Botschaft deines Sohnes ist dein Reich auf dieser Welt angebrochen. Gib uns die Kraft, unseren Beitrag zum Wachsen deines Reiches zu leisten. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Evangelium (Mk 4,26-34)

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

Gedanken zum Evangelium

Im Gleichnis vom Senfkorn spricht Jesus von etwas, das im Kleinen beginnt und doch zu etwas Großem wird; von einem Senfkorn, das zu einem mächtigen Baum heranwächst, in dessen Zweigen Vögel nistend Schutz finden.
Auch sogenannte „Graswurzelbewegungen“ beginnen klein und erreichen am Ende, im besten und erfolgreichen Fall, eine große Gruppe von Menschen - dann nämlich, wenn ihre Saat aufgeht. Graswurzelbewegungen sind basisdemokratische Initiativen, die unmittelbar aus der Bevölkerung oder kleinen Gruppen hervorgehen. Sie versuchen, Veränderungen durch direkte Beteiligung zu bewirken und umgehen dabei eingefahrene Prozesse, um im Interesse der Menschen Wandel zu erreichen. Unsere Kirche war in ihren Anfängen eine Graswurzelbewegung - könnte sie zukünftig wieder eine sein? Und können wir uns dabei vom Senfkorn und seiner Geschichte anleiten lassen? (...)
Graswurzelbewegungen entstehen oft lokal, doch wenn sie wachsen, erreichen sie mitunter nationales oder gar globales Ausmaß. Sie kämpfen gegen soziale Ungerechtigkeit, Umweltprobleme, Menschenrechtsverletzungen, Armut und wirtschaftliche Ungleichheit. Das Fundament sind immer Gemeinschaft und kollektives Handeln, aber auch der Mut einzelner.
Jesus erzählt in seinem Gleichnis von der Aussaat des vermeintlich kleinsten aller Samenkörner - dem Senfkorn. Es reift zu einem mächtigen Baum heran und überragt alle anderen Gewächse. In seinen Zweigen lassen sich die Vögel des Himmels nieder, um Schutz zu finden.
Jesus zeigt uns, dass selbst Unscheinbares zu etwas Bedeutendem werden kann - wie unsere Kirche, die klein begonnen hat und zu einer großen, manchmal mehr, manchmal weniger stabilen Gemeinschaft gewachsen ist; wie Graswurzelbewegungen, die bescheiden anfangen, um durch kollektive Aktionen oder den Einsatz einzelner Veränderung zu bewirken.
Wenn wir genau hinsehen, sehen wir Parallelen zwischen der Kirche und Graswurzelbewegungen. In vielen Gemeinden gibt es eine starke Basis leidenschaftlicher Christinnen und Christen; ein wirksames Engagement von Menschen, die für ihre Kirche als Ort der Gemeinschaft und des Zusammenhalts kämpfen, für ihre Kirche als Ort der gelebten Nächstenliebe, zum Beispiel im Umgang mit geflüchteten Menschen. Diese Basis kann wachsen und erstarken, wenn wir gemeinsam handeln und uns von der Vision einer lebendigen, aktiven Kirche anstecken lassen. Die Kirche, vielmehr die, die in ihr wirken, hat das Potential einer Graswurzelbewegung, die sich aktiv und direkt für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und Menschenrechte einsetzt. (...)
Gott arbeitet oft mit kleinen Anfängen, die große Kraft haben. Das Gleichnis erinnert uns daran, uns nicht entmutigen zu lassen, wenn unserer Anstrengungen unbedeutend erscheinen. Sehen wir es als Inspiration und werden aktiv, unsere Kirche zu einer Bewegung zu machen, die wirklich in der Welt wirkt und die Menschen verbindet; wenn wir zusammenstehen, fällt es leichter, die Herausforderungen unserer Zeit anzunehmen. Gleichzeitig sollten wir auch die Macht der „weltlichen“ Graswurzelbewegungen erkennen und unterstützen und mit ihnen kooperieren. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Menschen auf der ganzen Welt bereit sind, sich für Friede, Gerechtigkeit und das Wohl ihrer Mitmenschen einzusetzen.
Handeln wir im Geist der Graswurzelbewegungen - lokal beginnen, aber mit der Vision und der Hoffnung, dass unsere Taten größere Auswirkungen haben können. So wie das Senfkorn zu einem großen Baum heranwächst, können auch unsere Bemühungen zu etwas Bedeutendem werden!

(Eva Bauernfeind-Schimek)

Lied: Kündet allen in der Welt (GL 221,1-3)

Fürbitten

Wie eine Graswurzelbewegung wollen auch wir mit Leidenschaft den Glauben an dich wachsen lassen. Wir beten, dass deine Botschaft in der Welt Wurzeln schlägt und reiche Früchte trägt:

Für alle, die von ihrem Glauben an Dich so tief berührt sind, dass sie andere mit ihrer Begeisterung anstecken können.

Für alle, die sich für Gerechtigkeit, Naturschutz und Menschenrechte einsetzen und so das Reich Gottes sichtbar machen.

Für alle, die durch Umweltkatastrophen und durch Schäden am Ökosystem ihre Lebensgrundlage verlieren.

Für alle Kinder, die in dieser Gesellschaft heranwachsen und denen von uns vorherigen Generationen viele Lasten aufgebürdet werden.

Für unsere Verstorbenen, für die wir hoffen, dass sie Dich von Angesicht zu Angesicht schauen.

Durch Deine Kraft reift und wächst die Saat nicht nur im Ackerboden sondern auch in unser aller Leben. Dafür danken wir Dir heute und allezeit bis in Ewigkeit. - Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Als Graswurzelbewegung können wir Kraft ziehen aus dem Gebet, das Jesus selbst uns schenkt:
Vater unser im Himmel …

Schlussgebet

Guter Gott, auch in dieser Feier wurde in uns dein Wort wie ein Samenkorn gesät. Lass es aufgehen in unseren Herzen, so dass wir an deinem Reich bauen können. Dein Reich unter uns, das ist dein Werk. Lass es wachsen in uns und durch uns. - Amen.

Lied: Kleines Senfkorn Hoffnung (GL 812, 1-3)

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