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Die Sitzreihen der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Euerdorf waren fast bis auf den letzten Platz besetzt. Erwartungsvoll lauschten die Konzertbesucher aller Altersgruppen den ersten Tönen eines besonderen Konzertes. Der 9jährige Florian Wieber entlockte der großen Kirchenorgel ungewöhnliche aber wirkungsvolle Töne mit dem Stück „The Final Countdown“. Somit war klar, dass an diesem Abend vor allem moderne Musik auf dem Programm stehen würde – vorgetragen von über vierzig Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Ensembles. 

Hand in Hand

In einer kurzen Begrüßung leitete Christine Huppmann, die durch das Programm des Abends führte, auf das Thema des Konzertes über. „Wir wollen heute ein Zeichen setzen und versuchen, den notleidenden Kindern weltweit symbolisch die Hand zu reichen.“ Darauf folgte das Eröffnungslied „Hand in Hand“ des Kinder-Projektchores Euerdorf unter ihrer Leitung. Die zwölf Mädchen und Jungen im Alter zwischen 8 und 13 Jahren probten seit Anfang Juni einmal wöchentlich zusammen. Innerhalb dieser kurzen Phase gelang es, mehrere Lieder zweistimmig in überraschend sauberer Intonation einzuüben. Die große Motivation der Kinder hing wohl auch damit zusammen, dass das Thema allen sehr am Herzen lag. Nach dem afrikanischen „Masithi Amen“ folgte das sehr nachdenkliche Lied aus der Feder des Liedermachers Reinhard Börner „Regenbogen“. Danach stimmte mit den Kindern auch das Publikum ein bei Siegfried Fietz‘ bekanntem „Schalom“. Der Chor wurde instrumental unterstützt von Christine Huppmann an der Gitarre, Eva Wieber an der Querflöte und Max Huppmann an den Bongos.

Wir ziehen in den Frieden

In die Moderation flossen immer wieder Zahlen und Fakten über die derzeitige Situation der notleidenden Kinder weltweit mit ein, die wir „bei all unserem Reichtum und unserer Sattheit nicht vergessen sollten.“, so Huppmann. Zur Sprache kamen die derzeit fast 200 Millionen Kinder unter fünf Jahren, die unter Mangelernährung leiden. Aber auch auf die Situation der Kinder in Kriegsgebieten wurde eingegangen. Es wurde der Kinder gedacht, die zwischen die Fronten geraten und auch manipuliert werden – beispielsweise als Kindersoldaten oder durch gezielte Propaganda. Nach diesen Ausführungen folgte das wohl mitreißendste Lied des Abends „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg. Dieses Lied wurde von den Jugendlichen eindrucksvoll mitgestaltet, die in der Einleitung den Artikel 3 des Grundgesetzes über die Gleichheit der Menschen zitierten und beim Refrain eine bunte Friedensfahne hissten.

 Wir können etwas tun

Die Idee des vom Katholischen Gemeindeteam Euerdorf organisierten Konzertes war es, „vom Reden über das Singen zum Tun“ zu kommen. So wurde für die Unterstützung der großen Hilfsorganisation wie UNICEF geworben, die gerade in Krisengebieten schnell vor Ort sein können und weltweit agieren. In einem kurzen Bildvortrag wurden aber auch die beiden regionalen Kinderhilfsorganisationen, denen der Erlös des Konzertes zufloss, näher vorgestellt: zum einen die „Afrikahilfe Franken e.V.“ und zum anderen der „Verein zur Hilfe für Kinder in der Dritten Welt e.V. Schweinfurt“ Für beide Organisationen wurde kräftig geworben. Vor und nach dem Konzert konnten sich die Besucher auch an zwei Ständen im Eingangsbereich der Kirche ausgiebig informieren. Beide Vereine bieten Kinderpatenschaften an, mit denen man ein Kind und auch sein direktes Umfeld nachhaltig unterstützen kann. Beim „Verein zur Hilfe für Kinder in der Dritten Welt e.V.“ kann man auch Projektpatenschaften übernehmen. Hierbei werden Kranke, Behinderte oder Straßenkinder unterstützt. Bei der „Afrikahilfe“ ist es sogar möglich, selbst bei einem Arbeitseinsatz vor Ort beispielsweise bei Renovierungen der Schulen und Kindergärten, dabei zu sein. Der Vorteil an diesen kleineren Hilfsorganisationen ist, dass ehrenamtlich gearbeitet wird und man daher sicher sein kann, dass jeder gespendete Cent auch bei den Hilfsbedürftigen ankommt. Für den guten Zweck kamen am Ende des Konzertes über 1200 Euro in den Spendenkörbchen zusammen.

Die Botschaft wie ein Licht verbreiten

Nach dem Bildvortrag hieß es Bühne frei für die weiteren Akteure des Abends: So sang der Schulchor der Jakob-Kaiser-Realschule Hammelburg unter der Leitung von Stefan Eideloth das bekannte Lied „Heal the World“ von Michael Jackson und das moderne geistliche Lied „Hilflos“. Der erfrischend jugendliche Chorgesang wurde stellenweise von kleinen Gesangsoli einiger Sängerinnen noch zusätzlich aufgepeppt.

Abwechselnd mit dem Chor kam nun auch die Band der Musikschule Werner unter der Leitung von Ralf Werner zum Zug. Mit dem bekannten „Hymn“ von Barclay James Harvest und dem Song „I’d like to teach the world to sing“ spielten sich die Jugendlichen mit Gitarre, Keyboard, Gesang und Cajon in die Herzen der Zuhörer und erhielten für ihre Darbietungen reichen Applaus. Nach dem „Friedensgebet der Vereinten Nationen“ konnte man beim „Halleluja“ (Leonard Cohen) des Schulchores den ein oder anderen ergriffenen Zuhörer beobachten, der sich heimlich eine Träne aus den Augen wischte. Mit ihrem Schlusswort „Kinder der Erde brauchen unsere Hilfe – und Kinder der Erde brauchen den Frieden“ forderte Christine Huppmann dazu auf, die Botschaft dieses Konzertes „wie ein Licht in die Welt zu tragen“. Dies wurde mit dem letzten Lied „This little light of mine“ noch unterstrichen. Nach lang anhaltendem Applaus hielt es bei der anschließenden gemeinsamen Zugabe aller Akteure auch das Publikum nicht mehr auf den Plätzen und alle stimmten nochmals mit ein bei einem Medley der „Ohrwürmer des Abends“.

 

Der Erlös des Abends kam folgende Hilfsorganisationen zu:

Afrikahilfe Franken e.V. 
(www.afrika-hilfe-franken.de)
Bankverbindung:
Bankhaus Max Flessa KG, BIC: FLES DEMM XXX ; IBAN: DE41 7933 0111 0000 3100 58

Verein zur Hilfe für Kinder der Dritten Welt e.V.
(www.kinder-dritte-welt.de)
Bankverbindung:
Bankhaus Max Flessa KG, BIC: FLES DEMM XXX; IBAN: DE48 7933 0111 0002 4242 41

 

2024 07 BFK Schulchor Realschule M.Bohl
2024 07 BFK beide Chöre Zugabe M.Bohl
2024 07 BFK Florian Wieber C.Fenn 002

Fotos: C. Fenn + M. Bohl
Bericht: Christine Huppmann

 

 



 

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