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Hausgottesdienst für Fronleichnam

Nichts war mehr, wie es vorher war...

Gedanken zu Fronleichnam

 

Zum Beginn:
Platz suchen -
(Oster)kerze anzünden
- evtl. Bibel und neues Gotteslob (GL) bereitlegen

Kreuzzeichen:
„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.“

Lied: GL 470:
Wenn das Brot, das wir teilen

Kyrie
Herr, Jesus Christus, du hast in deinem Leben manche Durststrecke gemeistert und kennst auch die Durststrecken unseres Lebens.
Herr, erbarme dich.

Herr, Jesus Christus, du weißt um den inneren Hunger und Durst von uns Menschen und kennst unsere Sehnsucht.
Christus, erbarme dich.

Herr, Jesus Christus, du bist das Brot des Lebens. Du stillst den Hunger und Durst nach Sinn und Heil.
Herr, erbarme dich.

Tagesgebet:
Du lebenspendender Gott,
du zeigst uns Wege durch diese Zeit -
mit Möglichkeiten und Grenzen,
auf so mancher Durststrecke und getrieben von unserer Sehnsucht.
Mit dir an unserer Seite können wir das Leben wagen.
Dein Sohn ist bei uns: im Wort, das vom Leben erzählt,
und im Brot, das ewiges Leben verheißt.
Dafür danken wir dir - durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn.

Ruf vor dem Evangelium: GL 483,2

Aus dem Evangelium nach Johannes - Joh 6,51-58
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.
Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.
Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?
Jesus sagte zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.
Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben, sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Lied: 814,1-4

Impuls
Liebe Mitchristin, lieber Mitchrist,

die letzten Wochen waren für manchen von uns eher eine Durststrecke. Nichts war mehr, wie es vorher war, wir waren vor Herausforderungen gestellt und sind es noch, die viele von uns noch nie erlebt haben. Fragen und Sorgen treiben uns um, der Alltag ist bei den meisten von Umsicht und Besonnenheit geprägt, eine neue Form von Kontakt und Miteinander und viel Distanz sind in unser Leben eingezogen.

Durststrecken gibt es immer wieder im Leben. Manches Mal lassen uns Fragen und Sorgen nicht zur Ruhe kommen, ein anderes Mal stecken wir bis über beide Ohren in alltäglicher Arbeit und Herausforderungen. Wieder ein anderes Mal fordert uns eine eigene Krankheit oder die Krankheit eines lieben Menschen heraus.

Durststrecken sind die eine Seite der Medaille.

Auf der anderen Seite der Durststrecken-Medaille ist die Sehnsucht zu Hause. Es kommt nur auf die Perspektive an: Erlebe ich alles aus Defizit- und Fehlergedanken und nehme vor allen die Durststrecke wahr? Oder kann ich in dem, was ich da erlebe, auch eine Chance sehen? Kann ich Möglichkeiten erleben und sehen. Denn dann kann auf so mancher Durststrecke, die Sehnsucht einziehen, die uns Wege in die Zukunft zeigen kann, die uns lockt und führt und hinter der wir sogar eine Einladung Gottes wahrnehmen können: Wonach sehne ich mich? Was wünsche ich mir aus tiefstem Herzen?

Im Evangelium zu Fronleichnam lesen wir, dass Jesus uns selbst zum Brot des Lebens wird. Er stillt allen Hunger, das heißt, auch jede Sehnsucht.

So lange wir Menschen sind, wird dennoch immer wieder die Sehnsucht da sein, die uns vorwärts gehen lässt und offen macht dafür, Gott immer wieder neu in unserem Leben zu entdecken. Dazu dürfen wir den Spuren der Sehnsucht folgen – wie in unserem Lied gesungen: der Sehnsucht nach Freiheit, nach Hoffnung, nach Einsicht, Beherztheit, nach Beistand, der Sehnsucht nach Heilung und Ganz-Sein, nach Zukunft. Und wir dürfen Gott unsere Sehnsucht immer wieder hinhalten, damit er unseren Durst danach stillt. Uns Ruhe schenkt, Geborgenheit spüren, Sinn erfahren lässt, uns Lebendigkeit in jeder Faser unseres Körpers wahrnehmen, vor Freude singen, vor Berührung weinen lässt.

Denn: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

Fürbitten
Gott, du kennst die Wege, auf denen wir unterwegs sind, die gerade, die krummen, die Umwege und Durststrecken. Und du kennst die Sehnsucht, die uns antreibt. Wir bitten dich voller Vertrauen:

Erfülle alle Kinder, die zur Erstkommunion gehen wollen, aber es wegen der Krise nicht können, mit Hoffnung und Geduld.

Sei allen jungen Menschen nahe, die sich auf das Sakrament der Firmung vorbereiten und erfülle ihre Herzen mit Sehnsucht nach dem Heiligen Geist.

Lass in uns allen den Glauben an dich lebendig bleiben und stärke die Sehnsucht aller, die dich lieben.

- Worum wollen wir Gott bitten? -

Erbarme dich aller, die nie ein gutes Wort hören und an den Rand der Gemeinschaft gedrängt werden.

Wir beten in Verbundenheit mit allen das Vaterunser

Guter Gott
Wir danken dir
für das Leben
für alle Wege, die wir gemeinsam gehen,
für die Sehnsucht, die uns lebendig hält,
für alle Erfahrungen, die uns zusammenhalten
für dein Wort, das trägt, Mut macht und tröstet,
für offene Augen und Ohren,
für die Herzen, die sich öffnen
und die Hände, die uns halten.

Wir danken dir
für die Menschen, die uns Mut machen,
für Deine Spuren, die wir im Alltag entdecken können,
für Schaffenskraft und Mut, Freude und Hoffnung
und für alle köstlichen Gaben der Schöpfung,
für alles, was uns am Leben erhält.

Wir wissen uns in deiner Hand,
denn du bist wie ein Vater,
der Leben schenkt
und wie eine Mutter,
die alles trägt und umfängt
in dir wissen wir uns geborgen
Wir danken dir dafür.

Schlusslied: GL 380,1.5.9:
Großer Gott, wir loben Dich

 

>Hier finden Sie eine Broschüre für die Fronleichnamsgestaltung
zu Hause mit Familien und Kommunionkindern

>Hier finden Sie Gebete für Fronleichnamsaltäre 

 

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Glosse

Eine Taufe voll „Feuer und Flamme“

An einem Oktobersonntagmorgen in Ebenhausen: Eucharistiefeier mit einer Taufe.

Ein paar Tage vorher hat mir ein jugendlicher Ministrant stolz verkündet, dass er jetzt auch zu den Brandschutzhelfern gehört, die mittlerweile für jeden Gottesdienst nötig sind. Er hat dazu auch ein ganz offizielles Zertifikat!
Bis jetzt haben wir - Gott sei dank - noch keinen Einsatz eines Brandschutzhelfers gebraucht bei einem Gottesdienst,
Besagter Ministrant war mit einer ganzen Gruppe Minis an diesem Sonntag auch im Dienst.

Mitten im Gottesdienst war die Tauffeier. Feierlich sind die Ministranten mit der Familie und Angehörige und mir als Pfarrer nach hinten in der Kirche zum Taufstein gezogen.
Das Taufkind hat wunderbar mitgemacht und wurde feierlich getauft mit allem, was dazugehört (Salbung, Taufkleid, Taufkerze, Segnung der Sinne…).
Nicht nur die Taufkerze brannte festlich, auch andere Taufkerzen, die v.a. Kinder mitgebracht haben, wurden entzündet.

Am Ende der Taufe folgte die Tauferneuerung der ganzen Gemeinde.
Während die Familie wieder nach vorne ging in der Kirche und nach Einladung von mir, die Taufkerzen auf dem Altar stellen sollten, ging ich mit einem Ministranten auch nach vorne: Er hielt den Weihwasserkessel und ich segnete links und rechts die Gläubigen mit Weihwasser.
Die zwei großen Minis füllten am Taufstein noch ein Weihwasserfläschchen auf, das die Familie am Ende des Gottesdienstes mit einem Weihwasserkesselchen als Geschenk für Zuhause überreicht werden sollte. Unter den zwei Großen war der eine „Brandschutzbeauftragte“.

2024 12 eine Taufe voll Feuer und Flamme

Dann ging alles gleichzeitig rund:
Erst etwas später merkte ich, was passiert war.
Ich wollte wieder das Aspergil in den Weihwasserkessel tauchen zum Austeilen des Weihwassers, da griff ich ins Leere: Der Ministrant war zwar noch da, aber ohne Kessel. Nach einem Moment der Irritation schaute ich nach vorne und siehe: Der Strauß mit Schilf neben dem Altar (noch vom Erntedankschmuck) stand lichterloh in Flammen.

Was war passiert?
Durch eine Taufkerze hat er schnell Feuer gefangen.

Geistesgegenwärtig hat eine Ministrantin den Weihwasserkessel geschnappt und erste Hilfe, heißt erste Löschung geleistet. Nochmal ein großer Dank an die Ministrantin, die sofort so genial gehandelt hat.
Da der Strauß weiterbrannte, wurde er von mutigen Menschen durch die Sakristei nach draußen gezerrt.

Danke.

Übrig blieben offene Münder, pochende Herzen und eine „Weih“wasserpfütze und Ruß.

Und unser offizieller Brandschutzbeauftragte hat erst einmal wie ich von dem Ganzen nichts mitbekommen: so vertieft und konzentriert seinen Dienst zu erfüllen: Das Wasserfläschchen aufzufüllen: und dabei war er ja da ganz nahe an der Quelle.

Es ging ja noch einmal alles gut aus.
Und ich glaube, nicht nur mir bleibt die Tauffeier mit „Feuer und Flamme“ lange in sehr lebendiger Erinnerung.

 

Gerd Greier
Pfarrer

Impuls

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